Tulus – Fandens Kall

Review Tulus – Fandens Kall

  • Label: Soulseller
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Black Metal

Mit Sarke, Khold und TULUS hat der Norweger Thomas Berglie drei Bands am Laufen, die ihre Fans in schöner Regelmäßigkeit – zuletzt sehr ordentlich der Reihe um – mit neuer Musik versorgen: 2020 erschien „Old Old Death“ (TULUS), 2021 „Allsighr“ (Sarke), 2022 „Svartsyn“ (Khold) – und nun sind mit „Fandens Kall“ wieder TULUS an der Reihe.

Dass alle drei Mitglieder von TULUS auch bei den initial als Nachfolgeband gegründeten Khold aktiv sind, erklärt die Ähnlichkeit zwischen beiden Bands. So weist auch „Fandens Kall“ in Sachen Riffing und vor allem hinsichtlich des Gesangs, für den in beiden Fällen Sverre „Blodstrup“ Stokland verantwortlich zeichnet, signifikante Ähnlichkeiten zu Khold auf – mehr noch als sein direkter Vorgänger. Das liegt allerdings weniger an der Musik als am Sound: War „Old Old Death“ seinem Titel entsprechend oldschoolig-nasal gehalten, bekommt man auf „Fandens Kall“ ein volles, ausgewogenes Klangbild: Zwar bleiben der erneut erfreulich präsente Bass und die Gitarren stets sauber differenziert, greifen aber besser ineinander als auf dem Vorgänger.

Neben dem groovig-rockigen Riffing, das TULUS wie auch Khold seit jeher auszeichnet, haben TULUS aber auch ein paar Neuerungen eingeführt, die „Fandens Kall“ durchaus gut zu Gesicht stehen: Zum einen wirkt nun auch hier Lena Fløitmoen als Gastsängerin mit („Sjelesmerte“), die Fans des Berglieschen Schaffens bereits vom letzten Sarke-Album her kennen könnten. Zum anderen haben TULUS ihre Songs insbesondere in den ruhigeren Passagen diesmal mit Piano und Keyboards angereichert („Bloddråpesvermer“). Das sorgt, gemeinsam mit den gewollt schiefen Akustik-Gitarren für so viel Retro-Flair, dass sich Black-Metal-Fans hier eigentlich direkt zu Hause fühlen müssten. Und wie um diese Stimmung zu untermauern, sorgt das Cover, das so auch bei Oma überm Sofa hängen könnte, für heimelige Atmosphäre.

Zugegeben: So richtig neu ist nichts an „Fandens Kall“ – das Album als Meilenstein oder auch nur Besonderheit hervorzuheben, fällt darum schwer. Dennoch kommt man nicht umhin, der Truppe für ihre Beständigkeit auf die Schulter zu kopfen: Wie schon bei Khold ist es Blodstrup, Crowbel und Sarke auch dieses Mal wieder gelungen, Musik zu schreiben, die man sich einfach gerne anhört. Und vielleicht ist gerade die scheinbare Unscheinbarkeit das Geheimnis der Musik von TULUS – denn widmet man sich dem Album eingehend, lassen sich in den gebotenen halben Stunde erstaunlich viele Details entdecken.

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Wertung: 8 / 10

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