Review Vanhelga – Längtan

  • Label: AOP (Art Of Propaganda)
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Nur ein Jahr nach ihrer durchaus erwähnenswerten Veröffentlichung „Sommar“ melden sich VANHELGA zurück: „Längtan“ heißt das neue Album, mit dem die Schweden um Ex-Lifelover-Mitglied Gabrielson ihre Fans beglücken – und hat, wie schon der Vorgänger, astreinen Depressive / Suicidal Black Metal zu bieten.

Auch „Längtan“ fasziniert durch die spannende Mischung aus schönen Melodien und dafür umso giftigeren Riffs. Durch den verzweifelten, verwirrten, ja, gänzlich irren Gesang erhält das Gesamtwerk einen wahrlich verstörenden Chrarakter, der mal mehr, mal weniger stark an Lifelover denken lässt. Doch VANHELGA haben nicht nur im Positiven dort weiter gemacht, wo sie mit „Sommar“ 2013 aufgehört hatten.
Denn erneut ist der Sound der Platte mit dem Attribut „gewöhnungsbedürftig“ noch wirklich gut bedient: So klingen die unverzerrten Gitarren für sich genommen etwas mager und werden bisweilen von einem schnarrenden Rauschen untermalt – das sich wenige Takte später als der „Distortion-Sound“ herausstellt. Das mag als Effekt mal ganz reizvoll sein; für viele Riffs eignet sich so eine Abmischung jedoch schlicht und ergreifend nicht. Hier gehen sogar „Details“ wie Akkordwechsel komplett in einem Einheitsbrei unter, der von weißem Hintergrundrauschen bisweilen kaum zu unterscheiden ist. Immerhin bleiben VANHELGA konsequent – klingt doch auch die Akustikgitarre gar fürchterlich. All das ist insofern schade, als sich auch auf „Längtan“ wieder wirklich starke Melodien und Leads finden, die als tragende Elemente im Mittelpunkt der auch sonst stimmigen, jedoch reichlich chaotischen Komposition stehen.

Musikalisch ist das Schaffen von VANHELGA nach wie vor interessant: Das so eigenwillige wie irgendwie trotzdem eingänige Songwriting dürfte erneut genau den Nerv der Fans von Bands wie Silencer oder eben Lifelover treffen. Ob selbiges auch für den Sound gilt, ist fraglich. Denn bei aller Liebe zu rohem Black-Metal-Sound: Dass 2014 ein ganzes Album klingt, als wäre es mit Sperrholz-Gitarren eingespielt, geht dann doch etwas weit. Fakt aber ist: Wer sich davon den Spaß nicht verderben lässt, kann von der gebotenen Stunde einiges erwarten.

Wertung: 7.5 / 10

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