Das Cover von "Trail Of Death" von Wizard

Review Wizard – Trail Of Death

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Heavy Metal

Seit 25 Jahren im Geschäft sind die Bocholter True Metaller WIZARD in der hiesigen wie internationalen Metal-Szene keine Unbekannten mehr. Mit dem vor zwei Jahren erschienenen „Of Wariwulfs And Bluotvarwes“ dürfte sich die Truppe ein noch größeres Publikum erschlossen haben, war das Album doch eines der besten ihrer bisherigen Schaffensgeschichte. Dieser Tage ist es wieder so weit und man darf gespannt sein, was die Herren WIZARD diesmal auf Lager haben.

Dank der Behandlung durch Achim Köhler verfügen WIZARD auch auf ihrem neuen Album wieder über standesgemäß viel Druck und vor allem einen mehr als beneidenswerten Gitarrensound. Verglichen mit „Of Wariwulfs And Bluotvarwes“ machen die Herren aus Bocholt auf ihrer neuen Platte vieles anders – würde der Opener noch auf jedem WIZARD-Album eine gute Figur machen, gehen Nummern wie „Electrocution“ im Vergleich zu früheren Werken der Band geradezu als innovativ durch und beweisen, dass die Herren auch nach fast 25 Jahren im Geschäft noch über das Potenzial zur Entwicklung verfügen.

Gleiches gilt auch für das nachfolgende „Angel Of Death“, denn während sich hymnische Stampfer im Katalog der Herren zuhauf auftun lassen, fügen WIZARD dieser Nummer doch etliche schicke Wendungen hinzu, die man nicht erwartet hat – sehr schön. Witzigerweise ist ausgerechnet das mit Klischees nachgerade überladene „We Won’t Die For Metal“ der beste Song von „Trail Of Death“. Bei all den schönen Neuerungen wird allerdings auch recht schnell deutlich, dass das neue Werk aus dem Hause WIZARD seinem Vorgänger mitnichten das Wasser reichen kann: Songs wie „War Butcher“, das eingeschlafene „Death Cannot Embrace Me“ oder auch das völlig zerfahrene „Machinery Of Death“ sind reichlich vor den Schrank gelaufen und die übertriebene Theatralik von „Angel Of The Dark“ lässt selbst die Kollegen von Majesty in ihren triefendsten Momenten alt aussehen.

Und dann sind da ja auch noch die Hörspielmomente: Was trotz unterliegendem Konzept auf „Of Wariwulfs And Bluotvarwes“ dankenswerterweise außen vor gelassen wurde, erlebt hier anhand etlicher gesprochener Passagen ein durchweg unrühmliches Comeback und animiert nicht selten zum Fremdschämen – schade, weil unnötig. Fans der Truppe werden freilich über viele der angesprochenen Makel hinweg sehen und auch objektiv betrachtet ist „Trail Of Dead“ auf keinen Fall ein schlechtes Album, aber WIZARD haben in der jüngeren wie älteren Vergangenheit schon mehrmals bewiesen, dass sie es auch besser können. Zwischen den genannten Tief- und Höhepunkten befinden sich dann noch etliche Band-Standarts wie z.B. „Post Mortem Vivere“ – Songs, die sämtliche stilbildenden Elemente der Formation beinhalten und auch durchaus Spaß machen, sich allerdings nicht immer auf gleich bleibend hohem Niveau bewegen.

Schade: Haben WIZARD die Erwartungen mit dem überragenden „Of Wariwulfs And Bluotvarwes“ in die Höhe getrieben, so ist es den True Metallern leider nicht gelungen, diese mit „Trail Of Dead“ vollständig zu erfüllen. Dennoch wird die Platte insbesondere Fans der Band aber auch des Genres sicherlich Spaß machen, denn abgesehen von den genannten Macken wird hier teutonischer Stahl auf ziemlich hohem Niveau geboten.

Wertung: 6.5 / 10

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