Review Zero Degree – Surreal World (Re-Release)

Die aus dem ostdeutschen Nordhausen in Thüringen stammenden ZERO DEGREE konnten die Aufmerksamkeit unserer Redaktion bereits im Jahr 2010 mit ihrem Release „Surreal World“ gewinnen. Nun hat die Band selbiges bei dem Label Massacre Records geschafft, die sich auch prompt zu einem Re-Release der Platte bereit erklärten.

Nicht ohne Grund, denn „Surreal World“ hat Hand und Fuß: ZERO DEGREE planen ihre Musik verdammt gut durch – dass nur zwei Songs kürzer als fünf Minuten sind, spricht eine deutliche Sprache, zumal hier trotz allem niemals Langeweile aufkommt. Im Gegenteil, „Surreal World“ strotzt nur so vor coolen Leads: mal zweistimmig („Grapes Of Wrath“ oder „Tomorrow Dies Today“), mal ganz old school im Stile von At The Gates („Virus“) . „Disease“ ist mithin der einzige Track, indem wirklich hervortritt, dass ZERO DEGREE drei Mannen an den Gitarren stehen haben, das aber positiv: Ein derart stimmiges Dual-Lead-Tapping hört man nicht oft (wer darauf steht, sollte auch in den Rausschmeißer „The Fog“ genauer reinhören). Sänger Thomas Bertuch macht seine Sache am Mikro derweil ganz hervorragend. Sowohl dunkle Growls als auch heisere Midrange-Vocals beherrscht der Mann sehr gut. Positiv fallen bei ZERO DEGREE die ausführlichen Instrumentals ins Gewicht: Unzählige Soli werden hier gespielt, um die Songs eingängig zu halten und wie bereits angesprochen klappt das Ganze sehr gut, weil die Gitarristen ihre Arbeit äußerst präzise und variabel ausführen.
Gelegentlich setzen ZERO DEGREE auch Synthesizer ein – wie es ja inzwischen fast jede Band aus diesem Genre macht – nämlich im Titeltrack der CD. Sie tun das jedoch dezent und nur punktuell, sodass die elektronischen Sounds nicht sonderlich ins Gewicht fallen. In Sachen Rhythmik geben sich die Thüringer abwechslungsreich und der ein oder andere Death Metal-typische Groove hat auch seinen Weg auf die Platte gefunden – top!

Lowlights gibt’s auf „Surreal World“ nicht – die Gesamtheit der elf Songs ist sehr hymnisch ausgefallen und jedes Lied kann mit kleinen Nuancen aufwarten, die es vom Rest der Platte abheben. Die nochmals verbesserte Produktion im Vergleich zum Eigenrelease der Platte sollte für die Melodic Death-Fans, die ZERO DEGREE bisher verschmäht haben, ein Grund sein, zuzuschlagen.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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