Review Züül – To The Frontlines

  • Label: High Roller
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Heavy Metal

Was 2008 mit einer erfrischenden Demo begann, ging 2010 mit dem großartigen Debüt „Out Of Time“ (welches erst vor Kurzem als Re-Release erschien) weiter. Im Hier und Jetzt erscheint nun kurz vor Ende des Jahres der Nachfolger „To The Frontlines“. Es gäbe kein passenderes Label als die leidenschaftlich geführten High Roller Records, die mit ihrem musikalischen Geschmack (zum Glück) immer noch 25 Jahre hinterherhinken. ZÜÜL liefern die 250. Veröffentlichung der Zwickauer Plattenfirma.

Auch wenn das Cover wesentlich bunter als das des Vorgängers ist – der Musikstil ändert sich so gut wie gar nicht. Das soll bei einer Band, die tief in der NWoBHM verwurzelt ist, auch gar nicht anders sein. An allen Ecken und Enden schimmern die frühen Iron Maiden oder Angel Witch durch: Tolle doppelte Leads, Ohrwurm-Riffs, leidenschaftlicher Gesang. Es weiß ja jeder Heavy-Metal-Fan selbst gut genug, welche Qualität die Musik wohl nie aussterben lässt. ZÜÜL paaren die Melodien des europäischen mit der Power des US-Metals – durchgehend auf hohem Niveau. Die Songstrukturen sind ebenfalls ganz klassischer Art, dennoch schaffen es die Amis, Riffs, Soli, Strophen und Refrain wunderbar ineinander laufen zu lassen. Wer schon länger kein Heavy-Metal-Album mehr auf dem Plattenteller hatte, dem wird wieder klar vor Augen geführt, was die Liebe zu dem Genre damals ausgelöst hat. Schnellere, iron-maiden-geprägte melodische Nummer wie der Knaller „In The Cellar“ oder „Smouldering Nights“ holen die Glücksgefühle des 14 Jahre alten Teenagers zurück, der das erste Mal etwas von einer gewissen NWoBHM aufschnappt. Abwechselnd dazu gibt es auch groovige Rocker in Judas-Priest-Manier wie „Guillotine“ und „Bounty Land“. Aber auf die komplette Dreiviertelstunde gesehen, ist die Fülle an Hits leider nicht mehr so dicht wie beim Vorgängeralbum, das noch dazu einen Tick dreckiger und eingängiger klang.

Im Vergleich zu den anderen Heayv-Metal-Acts der letzten zwölf Monate müssen sich ZÜÜL dennoch keinesfalls verstecken. Im Gegenteil: Sie liefern der Oldschool-Schar eines der Genre-Highlights des Jahres. Fans des Debüts machen auch mit „To The Frontlines“ alles richtig. Liebhaber der im Review genannten Band sollten dringend ein Ohr riskieren.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Michael

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