Interview mit Channing Peake von Arlington

Die US-amerikanische Rockszene hat bisher unzählige Bands hervorgebracht, die auch Deutschland mit ihrer Musik erobern wollten. Ein heißer Newcomer ist das Trio ARLINGTON, die mit ihrem Debüt direkt einen Vertrag beim renommierten Label Rise Records an Land ziehen konnten. Bassist Channing Peake stand uns Rede und Antwort zum ersten Kontakt mit der Plattenfirma, der Bedeutung des surrealistischen Artworks und verriet uns, wer der heimliche Boss des Dreiergespanns ist.


Hallo und danke, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast. Wie geht es dir?

Ich habe zu danken. Aktuell sind wir mit Hands Like Houses unterwegs. Mir geht es großartig! Bisher haben wir viel Spaß.

Euer Debütalbum „A Walk Through Jackson County“ ist seit Ende Oktober 2018 erhältlich. Wie fielen die ersten Reaktionen von Fans und Presse aus?
Das Album hat ziemlich hervorragende Kritiken von unseren Freunden, Fans und einigen Presseleuten erhalten! Wir sind mit den ersten Reaktionen sehr zufrieden.

Erzähl uns bitte etwas über den Albumtitel. Wie seid ihr dazu gekommen?
„A Walk Through Jackson County“ ist ein Hinweis auf einen Insider-Witz, den wir seit fast zehn Jahren haben, aber der Name selbst knüpft an den „Americana“-Stil an, den wir gerne darstellen.

Welches Jackson County meint ihr? Wikipedia listet 24 Bezirke mit diesem Namen in den USA.
Es gibt keinen besonderen Jackson County. Wie gesagt, es ist ein alter Insider-Witz, aber unser Jackson County ist ein fiktiver Ort.

Das Artwork erscheint mir sehr surrealistisch. Wer hat es erstellt? Was ist die Bedeutung dahinter?
Das Albumcover, wie auch alle anderen Kunstwerke, die wir verwenden, stammen von Brennan Benko, Tylers jüngerem Bruder. Der surrealistische Stil war genau das, was wir suchten, und er machte eine erstaunliche Arbeit. Es gibt keine besondere Bedeutung für das Albumcover. Wir ermutigen die Leute, es in irgendeiner Weise zu interpretieren, genau wie die Musik selbst.

Deine Band hat nach den frühen Demos bei Rise Records unterschrieben. Wie ist der Kontakt zustande gekommen? Mussten sie euch überreden?
Rise kontaktierte uns über eine Verbindung, die über unseren Manager und Freund Kristen Taylor hergestellt wurde. Sean von Rise kam zu einer Show in Los Angeles, wir hatten ein Meeting direkt nach unserem Set, und nach einem langem Gespräch bot er uns an, uns auf ihre Liste zu setzen. Es war keine Überredung nötig.

Ihr seid mit dem Produzenten Matt Bayles ins Studio gegangen, der bereits mit Mastodon oder Pearl Jam gearbeitet hat. Wie war die Arbeit mit ihm?
Matt Bayles war genau das, was unsere Platte brauchte. Er war voll und ganz mit unserer stilistischen Ausrichtung einverstanden und sein Fachwissen war entscheidend für die Fertigstellung des Produkts. Wir haben uns im Studio sehr gut verstanden, er war ein ausgezeichneter Leader und sorgte dafür, dass wir genau das bekamen, wofür wir gekommen sind. Wir sind sehr glücklich, dass Bayles eine Option für uns war.


Ich habe über euch gelesen, dass ihr drei Freunde seid, die beschlossen haben, eine Band zu gründen. Wie lange kennt ihr euch schon? Ist es eher ein Fluch oder ein Segen?
Dieses Trio ist ein absoluter Segen. Tyler und ich kennen uns seit dem Alter von fünf Jahren, wir gingen nicht nur 13 Jahre miteinander zur Schule, sondern wir sind auch gleich die Straße runter voneinander aufgewachsen. Grant kam in unser Leben, als wir alle 15 Jahre alt waren. Wir trafen uns auf einer Show und sahen sofort, wie sich unsere Freundschaft zu etwas Großem entwickelte.

Wer übernimmt welche Aufgaben in der Band? Ist jemand von euch der Boss?
Wir alle neigen dazu, bei den meisten Dingen zusammenzuarbeiten, aber wenn es um die Musik geht, macht Tyler alles. Er bringt uns die ersten Songideen und wir helfen ihm, das Produkt mit unseren Kritiken und Vorschlägen fertigzustellen. Was den „Bandchef“ betrifft, würde ich gerne denken, dass ich es bin, aber wir arbeiten alle als Team zusammen.

Meiner Meinung nach vermischt ihr Indie Rock mit Funk („Ride Out“), Blues („Mud“) oder etwas Punkt („Native Tongue“). Wie würdest du euren Stil beschreiben?
Ich glaube, du bist da auf etwas gestoßen! Wir mischen Stile und Sounds wirklich in unsere Musik, und wir lieben es, unsere Einflüsse in die Melodien einzubeziehen. Es gibt so viel fantastische Musik da draußen. Wir tun unser Bestes, um Musik zu spielen, die wir wirklich lieben und an die wir glauben. So weit, so gut.

„Motion“ erinnert mich an die schwedischen Graveyard. Kennst du sie? Würdest du das unterschreiben?
Ich habe keine Ahnung, wer die schwedischen Graveyard sind. Tut mir leid.

Welcher ist dein Lieblingssong auf der Platte und warum?
„Children“. Wir drei lieben es, ihn live zu spielen, und wir haben das Gefühl, dass es alle Elemente von ARLINGTON beinhaltet. Es ist ein Song, den wir als Hit fühlen und der verdammt rockig ist. Die Geschichte, die vom Text erzählt wird, ist ein weiterer Grund, warum es so eine coole Melodie ist.


Habt ihr musikalische Vorbilder? Gibt es Musiker, mit denen du gerne zusammenarbeiten würdest?
Wir haben viele Vorbilder, aber ich denke, wir sind uns alle einig, dass Jack White ein großartiger Kollaborateur sein würde. Sein Katalog ist fantastisch, und wir glauben, dass unser Stil davon profitieren würde, wenn jemand wie er Kritik üben und mit uns zusammenarbeiten würde.

Habt ihr schon Pläne für eine Tour? Kommt ihr auch nach Deutschland?
Wir sind jetzt unterwegs. Die Tour durch die Vereinigten Staaten ist wirklich großartig, die Shows waren sehr energiegeladen und die Menge ist voll von freundlichen, coolen Leuten. Wir würden überall hingehen, kein Land kommt für uns nicht in Frage. Deutschland wäre fantastisch!

Ok, danke dir für das Interview. Zum Abschluss würde ich gerne das traditionelle Metal1.info-Brainstorming durchführen. Was kommt dir in den Sinn, wenn du die folgenden Begriffe liest:
Dein Lieblingsalbum: The Dirty Nil – Master Volume
Deutschland: Oktoberfest, Bier
Weihnachten: Weihnachtsmusik
American Football: Go, Eagles!
ARLINGTON in zehn Jahren: Wir machen immer noch Musik.

Die letzten Worte sind deine – gibt es noch etwas, das du unseren Lesern mitteilen möchtest?
Zuerst einmal vielen Dank für das Interview und danke an die Leser, dass sie sich die Zeit genommen haben. Hört euch „A Walk Through Jackson County“ an, ihr werdet es nicht bereuen! Wir glauben wirklich an diese Songs, es war ein Vergnügen, sie zu kreieren.

Publiziert am von Christian Denner

Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
Zur besseren Lesbarkeit wurden Smilies ersetzt.

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