Interview mit Alexander Paul Blake von Eden weint im Grab

Ob noch einmal ein Jahr vergeht, in dem sich Alexander Paul Blake nicht bei Metal1 zum Interview vorstellt? Hoffentlich nicht, könnte man sagen, denn auch das aktuelle Album „Geysterstunde II“ von EDEN WEINT IM GRAB sorgt wieder für viel Qualität. Wie das schaurige Düsterwerk entstand, wie die konzeptuelle Herangehensweise ist und welche Soundeffekte für letztlich für die Stimmung sorgen, erzählt er uns gewohnt wortreich.

Eden weint im Grab - transparent

Wo siehst du selber die Unterschiede zwischen den beiden „Geysterstunde“-Alben? Welche Gemeinsamkeiten gibt es?
Die Gemeinsamkeiten liegen auf jeden Fall im Konzept begründet, denn beide Alben kreisen um Spuk, Spiritismus und Jenseitswelten und erzählen sonderbare Geschichten aus einer Ebene, die die meisten Menschen allzu gerne ausblenden oder deren Existenz sie gar bestreiten. Musikalisch umfassen beiden Alben das komplette Spektrum EwiGer Kreativität. Sie sind jeweils sehr abwechslungsreich und vielfältig, sodass es mir schwer fällt, die genauen Unterschiede zu erklären. Das Ziel war es, einfach einen schönen und schlüssigen zweiten Teil zu machen, uns dabei aber nicht einzuschränken.

Interview 2014 IHast du den Fokus dieses Mal auf etwas Spezielles gelegt (Songwriting, Gesamtkonzept, Sound…)?
Wie schon beim ersten Teil war es wichtig, dass sich Texte und Musik gegenseitig ergänzen, sodass beispielsweise die Musik die jeweils erzählte Geschichte mit trägt. Das Songwriting geschah in einer relativ kurzen Zeit. Es war, als hätten sich die Songs wie von selbst in diese Welt manifestiert. Deutlich länger hat es gedauert, das Album zu produzieren. Speziell Mix und Master haben mich viele graue Haare gekostet und ich habe unzählige Male – über Monate hinweg – kleine Details geändert, die viele Außenstehende vermutlich nicht einmal bemerken werden. Dass sich in der Band einige weitere kritische Geyster befinden, die auf jede Kleinigkeit penibel achten, ist zwar grundsätzlich eine gute Sache, hat den Zuwachs grauer Haare aber noch beschleunigt!

Wieviele Aufgaben konntest du an deine Mitmusiker „abgeben“?
Es ist definitiv ein Bandalbum und kein Solowerk des Herrn Blake, auch wenn dieser grundsätzlich erst einmal die Songs geschrieben und sie den anderen in groben Demoversionen präsentiert hat. Aber wir haben dann alles gemeinsam ausgearbeitet bzw. hat jeder Musiker noch zusätzliche eigene Ideen eingebracht, Parts verändert oder Verbesserungen vorgeschlagen. Am Ende sind dann bei mir wieder alle Fäden zusammen gelaufen und ich habe mich um Mix und Mastering gekümmert – und als freudiger Empfänger seitenlanger Korrekturlisten gedient, haha. Ich bestehe zwar weiterhin darauf, im Zweifel das letzte Wort zu haben und die kreative Grundlage zu liefern, bin aber auch froh, dass in der aktuellen Besetzung so viel Engagement auf Seiten der anderen existiert, denn gemeinsam ist man stärker als alleine.

Sicherlich ist es kein Zufall, dass gerade „Mein geysterhaftes Grammophon“ mit dem Knacken und Knarzen eines alten Plattenspielers unterlegt ist und auch sonst ein paar nette Soundeffekte enthält, oder?
Das ist ein gutes Beispiel für das bereits erwähnte Zusammenspiel von Musik und Text, das hier aus meiner Sicht besonders gut gelungen ist. Dies ermöglicht es der Fantasie, sich noch besser in das Erzählte einzufühlen und dient ihr als Sprungbrett, um in die jenseitigen Weisen einzutauchen. Es ist ein Song über ein Grammophon, das seinen Besitzer in den Wahnsinn treibt, indem es nachts immer wieder ganz von alleine schaurige Musik darbietet. Doch das Grammophon ist nicht das einzige Merkwürdige in der Umgebung des armen Protagonisten. Da wäre es doch ein Frevel gewesen, hier nicht mit dem Knistern eines alten Plattenspielers eine altertümliche Atmosphäre zu erzeugen.

Eden weint im Grab - Interview 2014 II

Bei solchen „Spielereien“ stellt sich die Frage: Ist zuerst die Textidee da oder liegt das musikalische Konzept zu Grunde?
Meistens der Text, aber teilweise ergibt sich das auch dynamisch. Ich sammle meistens erst einmal Text- und Titelideen und wenn ich einen Song komponiere, arbeite ich entweder direkt von Anfang an mit einem Text im Hinterkopf oder im Laufe der Komposition kristallisiert sich ein Thema heraus und ab diesem Moment gehen Musik und Text Hand in Hand. Den einen Königsweg gibt es nicht.

Du hast dieses Mal nicht nur für das Album die textliche Feder geschwungen, sondern auch noch einen Band mit „Geystergeschichten“ verfasst. Was kannst du uns dazu erzählen?
Ich hatte diese Idee schon zu ‚Geysterstunde I’ um 2011 herum. Seinerzeit hat es aus einem Mangel an Zeit aber nur zu einer Handvoll Kurzgeschichten gereicht. Im Laufe der Produktion von ‚Geysterstunde II’ hat mich der Gedanke immer wieder verfolgt und als das Album dann endlich fertig war, hat mir das Universum dankenswerterweise etwas Zeit geschenkt, die ich prompt in dieses Projekt investiert habe. Es geht darum, einige der Geschichten auf ‚Geysterstunde’ I und II aus einem anderem Blickwinkel zu betrachten, näher im Detail zu beleuchten, als es ein Songtext kann oder auch mal eine komplett neue Interpretation zu liefern. Ich mag solche Gesamtkunstwerke, die mehr sind als „einfach nur ein netter Song“. Da ist so ein Drang, künstlerisch etwas Größeres zu erschaffen. Mein Dank geht an Zeus X. Machina und Dr. Eckstein, die sich die Zeit genommen haben, mein Ergüsse gewissenhaft zu lektorieren!

Das Artwork ist in diesem Fall ganz besonders gelungen. Wer hat es kreiert und gibt es außer dem Beitrag zu den Schauergeschichten noch einen tieferen Sinn?
Die Bilder wurden von Nina Berger gemalt, das Cover basiert auf Fotografien von Stephan Sasse, die ich zusammen montiert und verfremdet habe. Wir hatten schon bei ‚Geysterstunde I’ den Plan, zu jedem Song ein eigenes Skelett zu haben, leider hat das damals aufgrund von Problemen mit der Malerin nicht geklappt, sodass wir uns mit wenigen Skeletten begnügen mussten. Nun haben wir mit Nina aber eine tolle Künstlerin gefunden, die das Projekt mit großem Enthusiasmus begleitet hat und eher zu viel als zu wenig gemalt hat (lacht). Und weil wir die Bilder so toll finden, haben wir auch noch einen Kalender für 2015 mit 12 von den Motiven hergestellt, den es bei EMP als Bundle mit dem Album gibt. Es sind Ninas Interpretationen der Songtexte, in einigen Fällen vermischt mit Anregungen von mir. Ich finde es schön, wie sie den schwarzen Humor, den einige Texte transportieren, in einer ganz eigenen Bildersprache ausgedrückt hat. Es ist also vieles auch mit einem Augenzwinkern zu sehen. Das Cover selbst ist in einem etwas anderen Stil, aber es stand von vorne herein fest, dass ‚Geysterstunde II’ in der Hinsicht deutlich an ‚Geysterstunde I’ anschließen sollte, daher sind beide Cover aus einem Guss.

69 Minuten sind (mal wieder) eine stolze Spielzeit. Nun hast du ja keine Mühe, eine entsprechende Länge mit ausreichender Qualität auszustatten, könnte es aber nicht auch sein, dass für manche Hörer das vom Umfang her zu viel des Guten ist? Gerade die heutige, schnelllebige Zeit, lässt ja kaum noch den Raum, um sich mit soviel Musik entsprechend intensiv zu beschäftigen.
Ist das unser Problem, wenn manche Leute zu oberflächlich oder zu gestresst sind (lacht)? Wir können auch nur noch Ein-Track-Singles veröffentlichen, um die Häppchen mundgerecht zu servieren, aber das ist nicht Eden Weint Im Grab! Wir wollen die Leute ja bewusst etwas fordern und sie zum Querdenken auffordern. Wer nicht einmal bereit ist, ein 70-minütiges Album aufmerksam zu hören, wird wohl auch ansonsten mit unserer Kunst nicht allzu viel anfangen können, da sie nicht für den Nebenbeigenuss, der nicht weh tut, gemacht ist. Davon abgesehen geht es mir so, dass das Album mir gar nicht so lang vorkommt, da jeder Song einen eigenen Charakter hat. Das macht das Ganze doch recht kurzweilig. Und auch nach einigem Abstand würde ich nun keinen der Songs runterschmeißen. Wir hatten wirklich überlegt, ob nicht der eine oder andere Song etwas schwächer ist, sodass er verzichtbar wäre, aber da jeder in der Band andere Favoriten hatte, sind wir zu keiner Einigung kommen und haben einfach alle veröffentlicht, zumal keine Singles, EPs oder andere Extraveröffentlichungen geplant sind, auf denen wir noch Bonusmaterial hätten unterbringen können. Dafür wäre allenfalls die zeitgleich erscheinende Neuauflage des 2004er-Debüts ‚Traumtrophäen toter Trauertänzer’ denkbar gewesen, aber da wäre zum einen der musikalische Bruch zu groß geworden und zum anderen hatte ich dafür bereits ausreichend altes Bonusmaterial, um auch dort die 70 Minuten voll zu machen, haha.

Eden weint im Grab - Interview 2014 IV

Trotz der Länge ist das Album nicht eine Sekunde langweilig, es ist sicherlich das eingängigste Album von EDEN WEINT IM GRAB. Würdest du da zustimmen und wenn ja, war es ein besonderes Anliegen, die Lieder „schnell ins Ohr des Hörers zu schicken“?
Danke! Aus meiner Sicht ist Eden Weint Im Grab – bzw. eigentlich alles, was ich mache – immer recht eingängig. Ich habe einfach den Drang zu einprägsamen Melodien, das liegt mir offenbar im Blut, denn das ist ein Aspekt, der automatisch immer große Beachtung beim Songwriting findet. Dass das neue Album nun aus deiner Sicht noch eingängiger ist, ist zwar schön zu hören, wäre aber kein Aspekt, der mir auffallen würde. Vielleicht liegt es daran, dass das Songwriting einfach noch etwas reifer ist …

Mit Edgar Allen Poe wird auch dieses Mal wieder explizit ein Dichter genannt, der dich bei der Arbeit beeinflusst hat. Wo liegt genau die Faszination für seine Werke? Im Bereich der Horror-Literatur ist er ja eher „Mainstream“, wenn man das so sagen kann.
Ob Mainstream oder Underground ist mir egal. Entweder ich mag ein Werk oder nicht – ob Literatur oder Musik. Poe ist einer meiner liebsten englischsprachigen Dichter und sein Gedicht ‚Ulalume’ hat mich schon stark beeindruckt, als ich es das erste Mal gehört habe. Es gibt eine Vertonung von Jeff Buckley, die sich tief in meine Seele eingebrannt hat. Mit ‚Somnambule’ habe ich nun eine Art Antwort auf dieses Gedicht geschrieben, das eine ähnliche Form hat. Das ist aber der einzige offensichtliche lyrische Querverweis auf ‚Geysterstunde II’, denn der Rest der Texte ist pure Blake’sche Spinnerei.

Wie stark lassen sich Werk und Künstler trennen? Einige Passagen auf dem Album hätten mit etwas anderer Instrumentierung und in anderem Kontext auch gut bei deinen anderen Bands Verwendung finden können.
Das empfinde ich nicht so. Ich sehe keinen der anderen Songs bei einer meiner anderen Bands, aber das mag subjektiv sein. Fakt ist, ‚Geysterstunde II’ ist in einem kurzen Zeitintervall geschrieben worden und alle Songs wurden EwiG-typisch ausproduziert. Alleine schon deswegen gehören die Songs zusammen. Und beispielsweise bei Aethernaeum haben wir eine ganz andere Zielsetzung mit der Musik. Ob sich Werk und Künstler trennen lassen? Sicher nie ganz, denn alles wird irgendwie persönlich gefärbt. Aber ‚Geysterstunde II’ ist kein Tagebuch meinerseits und erzählt nicht unbedingt aus meinem Seelenleben. Ich sehe mich eher als musikalisches Medium, das Geschichten aus jenseitigen Welten empfängt und sie den Diesseitigen erzählt. Eine Ausnahme ist der Song ‚Nachsterben’, auf dem ein ganz realer Todesfall verarbeitet wird, der mir etwas sehr Liebes genommen und mich sehr tief getroffen hat. Daher ist das auch der persönlichste Track auf dem Album.

Werden nach zwei Geysterstunde-Alben noch weitere folgen?Eden weint im Grab - Interview 2014 III
Ich möchte dazu lieber nichts Eindeutiges sagen, da man mir das später vorhalten könnte, haha. Aber grundsätzlich war ‚Geysterstunde’ erstmal auf zwei Teile angelegt. Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen, man weiß nie, was das Universum noch so vorsieht.

Wie sieht die generelle Zukunftsplanung aus? Ist jetzt erstmal wieder eine andere Band dran?
Wir werden nun mit EDEN WEINT IM GRAB versuchen, so viel wie möglich live zu spielen. Das ist in dem überfüllten Musikmarkt nicht immer ganz einfach ohne die entsprechende Lobby, da die Veranstalter die Qual der Wahl haben. Aber in den letzten Monaten ist das Interesse an EDEN WEINT IM GRAB gestiegen und das stimmt mich für die nähere Zukunft erst einmal optimistisch. Ansonsten sind wir mit Aethernaeum schon wieder dabei, an einem neuen Album zu arbeiten, das 2015 erscheinen soll.

Faszinierend ist euer „Blutquell-Met“, Biermarken auf Band zuzuschneiden, ist ja mittlerweile ein alter Hut, aber Met hat wohl noch keine Band herausgebracht.
Leider waren wir nicht die Ersten (lacht)! Es war einfach eine fixe Idee, als wir überlegten, welche Merchandise-Artikel für uns selbst und die Fans ernsthaft interessant wären. Da Freunde von uns eine eigene Imkerei hier in Berlin haben (Apiarium) und auf ökologische Weise arbeiten und damit sogar aktiv Umweltschutz betreiben, haben wir uns mit ihnen zusammengetan, um den Blutquell-Met auf den Markt zu bringen. Ob es an dem echten Blut darin liegt, dass er so beliebt ist? Kleiner Scherz, haha. Aber Apiarium können sich über mangelnde Bestellungen nicht beschweren und ich kann den Met auch nur empfehlen. Da nur natürliche Zutaten und kein Schwefel enthalten sind, ist der Morgen danach sogar komplett kopfschmerzfrei, auch bei größeren Mengen.

Zwar spielt ihr nicht unheimlich oft live, aber ist es für dich als Musiker in mehreren Bands nicht manchmal schwierig, die einzelnen Songs auseinanderzuhalten, wenn es an die Proben geht? Vergisst man nicht mal das eine oder EDEN-WEINT-IM-GRAB-Riff und denkt stattdessen an Aethernauem oder so ähnlich?
Nein, komischerweise nicht. Ich bin zwar etwas vergesslich, was Texte angeht und bringe da gerne mal was durcheinander, aber dann singe ich nicht auf einmal etwas von Aethernaeum, sondern meist gar nichts Sinnvolles mehr oder einen anderen Vers aus demselben Song (lacht). Ich glaube, das Hirn baut sich für jeden Song eine eigene Schublade, die man beim Spielen dann einfach öffnet. Ich bin selbst manchmal fasziniert, wie man einen Song nach einer Weile vollkommen automatisch spielen kann, ohne nachzudenken. Und das Nachdenken sollte man dann auch wirklich besser lassen, denn wenn sich der Verstand einschaltet, dann häufen sich auf einmal wieder die Fehler, haha.

Etwas off-topic, aber bei Interviews mit dir gehört das ja zum guten Ton. Ruft man dieser Tage eine x-beliebige Seite eines Nachrichtenmagazins auf, bekommt man auf den ersten Blick die ganz realen Schauermärchen des 21. Jahrhunderts geboten: Ukraine-Konflikt, IS-Miliz, Gazakrieg. Hast du noch irgendeine Hoffnung, dass sich die Mächtigen mal irgendwann ernsthaft an einen Tisch setzen?
Nein, denn ich glaube es gibt einige wenige Menschen auf diesem Planeten, die genau daran gar kein Interesse haben, da sie von den Kriegen und Unruhen profitieren. Denen sind die Einzelschicksale da draußen egal, sie haben keinen Bezug dazu. Es sind Egozentriker und Psychopathen, die mit ihrer Propaganda die Länder reihenweise in den Krieg und in Tragödien treiben. Ich finde das ganz schlimm, wie sich die Leute auch in der heutigen zivilisierten Welt immer noch für dumm verkaufen lassen und wie leicht sie aus den Massenmedien neue Feindbilder übernehmen. Gestern waren Gadhafi, Bin Laden und Saddam Hussein die Feinde, heute ist es auf einmal ist nun Putin der Bösewicht. Ich möchte nicht sagen, dass Putin ein Engel ist, aber ich hoffe, mehr und mehr Leute wachen auf und lassen sich nicht mehr von dieser Schwarz-Weiß-Malerei vereinnahmen, die ganz anderen Zwecken dient als denen, die man uns erzählt. Denn wenn es zu einem neuen Krieg kommt, werden nicht wir profitieren und es wird auch nicht plötzlich das Böse aus der Welt sein. Profitieren werden nur einige wenige hinter den Kulissen, die die Fäden ziehen. Glücklicherweise stehen Informationen dank des Internets aber frei zur Verfügung und jeder kann sich vielseitig informieren, um sich eine eigene Meinung zu bilden.

Eden weint im Grab - Interview 2014 V

Welche Möglichkeiten hat man als Normalbürger? Klar, man kann wählen oder sich anders politisch engagieren, aber fängt „Weltverbesserung“ nicht im noch kleineren Rahmen an?
Schwierig. Sicher, wenn jeder in jeglicher Hinsicht vorbildlich leben würde, gäbe es kein Unrecht auf der Welt. Aber wir sind ja offenbar alle hier, um etwas zu lernen und nicht um Urlaub auf dem Ponyhof zu machen. Daher muss man wohl akzeptieren, dass zum Lernen auch Leid gehört. Ich für meinen Teil habe das für mich so angenommen und betrachte das große Schauspiel da draußen einfach als den Lernprozess der anderen, der für sie schon irgendeinen Grund haben wird. Ich denke, jeder hat eine andere Mission. Es gibt die sozialen Menschen, die Aktivisten und Weltverbesserer – und es ist gut, dass es sie gibt. Aber nicht jeder hat die gleiche Aufgabe. Ich sehe meine Aufgabe eher im künstlerischen Bereich. Ich wäre kein guter Politiker. Daher versuche ich mich in erster Linie, um meine eigenen Probleme zu kümmern und das zu leben, was mein Weg zu sein scheint. Wenn mich dann eine Katastrophe welcher Art auch immer in das Jenseits bugsiert, ist das eben so.

Auch wenn wir uns mitllerweile wohl bald ein Dutzend mal unterhalten haben, ein Wortspiel darf auch dieses Mal nicht fehlen, auch wenn es etwas abgewandelt ist, immer gleich wäre ja langweilig.

Zuletzt hat mich fasziniert:
Der Einsatz unseres Labels Einheit Produktionen für EDEN WEINT IM GRAB. Dazu muss man wissen, dass mir Labelchef Olaf, der Aethernaeum schon vorher unter Vertrag hatte, jahrelang erzählt hat, dass er mit EwiG überhaupt nichts anfangen kann. Aber das hat sich nun komplett gewandelt. Gut für uns, haha.
In dieses Land möchte ich einmal reisen:
In das Land der Toten … aber gerne mit Rückflugticket, dafür wäre so eine Jenseitsflugmaschine schon praktisch.
Diese Traditionen pflege ich:
Jedes Interview früher oder später mit einer schwachsinnigen Antwort zu torpedieren – na, fast jedes (lacht).
Zu Hause ist für mich:
Im Licht, in das ich eines Tages zurückkehren werde. Für alle, denen das zu esoterisch ist, habe ich als weltliche Alternativantwort noch: wo mein Studio steht.
In dieser Epoche würde ich gerne mal meine Ferien verbringen:
In der fernen Zukunft … in der Hoffnung, dass dort endlich ein Goldenes Zeitalter herrscht und die Menschen sich, statt sich mit primitiven Problemen aus der Zeit der Barbarei rumzuschlagen, endlich der höheren geistigen Entwicklung widmen können.

So, das wäre es dann schon wieder, aber man muss wohl nicht bange sein, dass wir uns nicht sehr bald wieder sprechen werden. Bis dahin gehören die letzten Worte dir.
Danke Jan, für das wiederholte Befragen. Und danke an alle Leser und alle, die uns in den letzten zehn Jahren unterstützt haben. Ohne euch wären wir nicht mehr hier!

Publiziert am von Jan Müller

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert