Zwei Jahre ist es her, da erreichte mich die Demo-EP „We Swim“ der Band SCARRED BY BEAUTY, bei der es sich, wie sich herausstellte, um das neue Projekt des Ex-Hatesphere-Sängers Albrechtsen handelt.
Nun, zwei Jahre später, steht mit „Sutra“ das Debüt-Album der Dänen in den Läden. Was Drummer Dennis Leszkowicz uns darüber zu erzählen wusste, könnt ihr nun in folgendem Interview nachlesen.
Wir sind noch ein wenig mitgenommen von unseren Sommer-Shows, ansonsten gehts gut, danke der Nachfrage!
Ihr habt vor einem knappen halben Jahr euer Debüt-Album, „Sutra“, veröffentlicht. Seid ihr noch zufrieden mit dem Resultat eurer Arbeit?
Der Release in Dänemark war im März 2011, in Resteuropa im Juni, ja. Und ja, wir sind immernoch ziemlich zufrieden mit unserem Album!
Ich könnte mir vorstellen, dass der Großteil der Reviews bereits geschrieben ist und die meisten Interviews geführt – wie sind die Presse-Reaktionen auf eurer Werk ausgefallen? So, wie erwartet beziehungsweise erhofft?
Die Pressereaktionen und die Reaktionen überhaupt waren wirklich gut. Vor allem die deutsche Presse hat das Album wahnsinnig gut aufgenommen… das hat uns schon ziemlich beeindruckt. Wenn ihr ein paar Pressereaktionen nachlesen wollt, könnt ihr das im Übrigen auf Myspace und Facebook tun…
Ok, lass uns mal etwas konkreter werden: Wie würdest du SCARRED BY BEAUTY, beziehungsweise eure Musik jemandem beschreiben, der noch nie etwas von euch gehört hat?
Ich denke, am besten so: Eine Art progressiver Metalcore Cocktail mit einem Schuss Chaossaft und einer Zitronenspirale aus Hardcore.
Was macht ihr dabei besser als andere Bands in eurem Genre? Warum sollten Leute im Plattenladen ausgerechnet „Sutra“ zur Kasse schleppen?
Wir machen es einfach garnicht wie andere Bands! Wer komplexe Musik mag, sollte einfach mal reinhören. Ich hoffe, niemand wird enttäuscht sein!
Ok, lass uns etwas über euer neues, erstes Album, „Sutra“ sprechen. Wenn du das Album in einem Satz umreißen solltest, würde er lauten:
Etwas anderes, aber immernoch verständlich – eine Mischung aus Chaos und Schönheit.
Der Name, „Sutra“, klingt ein wenig nach einem Wort aus einer traditionellen Eingeborenensprache, und auch das Artwork hat ein wenig diesen Charakter dieser Holzstempel-Motive afrikanischer Urvölker. Geht diese Interpretation in eine richtige Richtung, und könntest du uns vielleicht gleich noch ein bisschen über das Konzept hinter Titel und Artwork erzählen?
”Sutra” bedeutet wörtlich übersetzt soetwas wie „Der Faden, der die Dinge zusammenhält“, und wir haben diesen Titel gewählt, weil er uns sehr passend erschien, einfach, weil wir der Ansicht sind, dass jedes Element des Albums die anderen untermauert. Die Musik ist nicht wichtiger als die Texte oder das Artwork und andersherum. Wir hoffen, dass „Sutra“ als Gesamtwerk empfunden wird, und dass die Leute den roten Faden finden, von der wir glauben, dass wir ihn eingeflochten haben.
Verglichen mit dem ziemlich abgefahrenen Artwork der „We Swim“-EP, ist das Artwork des Albums deutlich düsterer und in einem komplett anderen Stil gehalten.Auch der Albumtitel und die Promophotos wirken deutlich „seriöser“ und weniger „witzig“ – war das ein bewusst gegangener Schritt um das Band-Image zu ändern?
Nein, nicht wirklich. Es war mehr der bereits erwähnte Versuch, bei „Sutra“ ein in sich geschlossenes Album zu kreieren. Ein „ernstes“ Artwork und ein paar witzige Promophotos hätten ein schräges Gesamtbild ergeben. Das „Sutra“-Artwork ist im Übrigen von dem Engländer Tom Gilmor, der einfach einen beeindruckenden Stil hat…
Als ihr die EP gemacht habt, denke ich mal, ward ihr der Überzeugung, dass das Artwork die Musik perfekt repräsentiert. Jetzt habt ihr die gleichen Songs mit einem komplett unterschiedlichen Bild visualisiert. Welches passt besser zu den Songs von „We Swim“?
Das EP-Cover passt am besten zu den EP-Songs, aber für das gesamte Album braucht es das Album-Cover.
Gibt es ein festes Textkonzept hinter dem Album, das mit dem Titel/Artwork verbunden ist?
Die Texte handeln nicht von einem großen Thema, sondern von Gedanken zu vielen verschiedenen Themen und Ereignissen. Aber alle haben sie gemeinsam, dass sie so minimalistisch wie möglich geschrieben sind, und auch so ehrlich wie möglich. Auch, wenn einige von schwierigen und emotional bewegenden Themen oder Ereignissen handeln, sind sie alle von einem positiven Blickwinkel aus geschrieben.
Das kann ich so nur unterschreiben, Texte wie „Oh Brother, I Believe“ haben wirklich einen sehr positiven Vibe – steckt da ein religiöser Gedanke dahinter? Seid ihr also Teil der christlichen Metalcore-Szene?
Nein, das ist nicht religiös gemeint, wir sind auch keine Christliche Band. Wenn wir über unsere Religion reden sollten, dann denke ich wäre „Selbst-Religion“ der beste Weg, zu beschreiben, was wir denken.
Wir haben nur ein paar kleine Änderungen vorgenommen wie Drum Fills, Gitarren-Effekte und ein paar FX und Gesangs-Änderungen. Aber wir haben natürlich alle drei Songs neu aufgenommen und mit den neuen Songs gemeinsam abgemischt.
War es schwer, die Songs in das neue Material einzugliedern, oder habt ihr die neuen Songs quasi um die bestehenden drei EP-Songs herumgeschrieben?
Eigentlich jedes Mal, wenn wir einen Song fertigstellen, ist das Ende des Songs schon das Fundament für den nächsten. Auch Parts, die wir in einen früheren Song nicht eingliedern konnten, finden dann Verwendung. ”We Swim” war immer als Teil unseres Debüts gedacht, welches nun zu “Sutra” geworden ist.
Wie entsteht denn ein typischer SCARRED BY BEAUTY-Song, und was definiert deiner Meinung nach einen guten Song?
Normalerweise fangen Dennis (Schlagzeug) und Daniel (Gitarre) an und jammen das Grundgerüst eines Songs zusammen. Dann feilen wir alle zusammen an dem Song, bis wir damit zufrieden sind. Das geht manchmal schnell, meistes dauert es aber ziemlich lang. Wir versuchen immer, jedes Detail zu perfektionieren, und oft sind Songs nicht eher fertig, als dass sie dann wirklich aufgenommen sind. Ein guter Song bruacht keine Struktur – Dynamik und Energie sind das Entscheidende!
Ihr kommt aus Dänemark, einem Land, das nicht all zu populär ist für seine Metal-Kultur wie beispielsweise die anderen skandinavischen Länder. Gibt es in Dänemark trotzdem eine starke Metal-Szene, und welche Bands aus Dänemark könntest du unseren Lesern empfehlen?
Ich denke, die Szene wird immer sichtbarer. Es gibt eine Menge großartiger Metal-Bands in Dänemark, die noch nicht auf Tour waren oder noch kein Album veröffentlicht haben. Einige, die ich besonders erwähnenswert finde, wären beispielsweise VIRA, Invisius oder Cold Night For Alligators.
Und wie schaut es da bei euch aus? Wann sieht man euch mal auf Tour, vor allem in Deutschland? Ist da irgendwas geplant?
Pläne gibt es immer. Wir versuchen natürlich so viel wie möglich zu touren… Wir sind, wie eingangs erwähnt, gerade von einer Europatour zurück, die auch einige Gigs in Deutschland beinhaltete. Auf unserer nächsten Tour zwischen dem 13. Oktober und dem 13. November werden wir dann nochmal durch Europa und auch nach Deutschland fahren.
Ok, danke für die Information… das war dann auch schon meine letzte Frage.
An dieser Stelle würde ich das Interview gerne mit dem traditionellen Metal1.info-Brainstorming beenden. Was fällt dir ein, wenn du folgende Begriffe hörst:
[A.d.Red: Da es sich bei den gefragten Begriffen um Teile der Songtitel handelt, wurde hier auf eine Übersetzung verzichtet.]
Swimming: living
Words: expression
Morning: coffee (& cigarrettes)
Metaphors: cut the crap
Women: booty
Mountains: fresh air
Metal1.info: awesomeness
Vielen Dank für das Beantworten meiner Fragen! Wenn du dem Leser noch etwas mitgeben magst, hier deine Gelegenheit dazu:
Behaltet unseren Tourkalender auf www.facebook.com/scarredbybeauty im Auge!
Ok, dann bedanke ich mich für das Interview!