Interview mit Carl, Para und David von Torian

Eigentlich wollte unser Redakteur Daniel P. Gitarrist Carl nur einige kurze Fragen über die Zukunft der Band stellen. Als sich allerdings noch Sänger Para und Drummer David dazu gesellten entwickelte sich schnell ein interessantes Gespräch.

M1: Hi Carl!
Carl: Hi!

M1: Vielen Dank, dass du dir nochmal Zeit für mich genommen hast.
Carl: Kein Ding!

M1: Wir haben uns ja schon mal ein bißchen ausführlicher unterhalten. Deshalb halten wir das heute ein bißchen kürzer. Erste Frage: Wie wars gerade?
Carl: War schön! Es war eigentlich ein ganz guter Gig. Ist immer toll, wenn man auch mal ein paar Leute überzeugen kann. Es gibt also auch schon mal Tage, wo keiner mitgeht, oder keiner nach vorne kommt oder so. Deshalb ist es immer ganz schön, wenn die dann auch zuhören. Wir hatten auch schon Gigs, wo mehrere da am moshen waren, aber das ist natürlich immer so eine Gratwanderung auswärts zu spielen und die Leute überzeugen zu müssen. Die Leute kennen einen ja nicht. Manchmal klappts, machmal nicht und heute wars eigentlich ganz gut.

M1: Schön! Wie sind denn die Reaktionen generell so auf euer Album und auf eure Live-Aktivitäten?
Carl: Live erhalten wir meistens sehr gute Resonanz, was man auch an manchen Live-Rezensionen sehen kann. Da sind wir also sehr gut. Wir haben live, ich würde mal sagen, einfach mehr Power, als auf Platte. Auf das Album sind die Reaktionen grösstenteils eigentlich auch ziemlich gut. Verkauft sich auch recht gut. Wird aber halt auch auf Live-Gigs gut verkauft.

M1: Konntet ihr denn mittlerweile auch schon viele von ausserhalb, also nicht aus Paderborn, überzeugen?
Carl: Ja! Das kann man so sagen. Es ist also nicht so, dass dann die Kumpels da nur abgehen, sondern auch ein paar von ausserhalb.

M1: Wie sieht denn in Paderborn die Szene überhaupt aus? Du hast letztes mal gesagt, da würde relativ viel gehen. Das kann ich mir persönlich jetzt so gar nicht vorstellen. Aber ich kenne natürlich auch Paderborn nicht so gut.
Carl: Wir haben ja den Metal Inferno e.V., zu dem ich ja auch gehöre. Die machen halt viele Auftritte mit Bands. Sind natürlich auch mal so ein paar Lokalmatadoren dabei. Das sind vor Allem viele Bands aus dem Power Metal Bereich. Es ist also eine sehr lebendige Szene, was Bands betrifft, aber auch mit Leuten, die sich das dann reinziehen, weil ansonsten eben tatsächlich nicht viel los ist. Wenn was in Paderborn ist, das kriegen die natürlich mit. Und es ist ja auch immer ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Es ist selten teurer als fünf Euro. Was man allerdings dazu sagen muss: Den Paderborner zieht man kaum in die nähere Umgebung nach draußen. Die können sich nicht einigen, wer fährt und dann wird’s natürlich schon schwierig. Bielefeld oder Herford sind da schon überregional. Leute aus Paderborn gehen da nicht hin. Aber wenn man dann mal in Paderborn spielt, dann ist die Bude auch voll.

M1: Ihr musstet jetzt gerade leider zwei Gigs absagen. Was war denn da überhaupt los?
Carl: Unserm David gings da nicht so gut. Er hatte sich beim Auftritt in Herford das Handgelenk gezerrt, so dass wir diese Gigs einfach absagen mussten, bevor er da richtig krank wird, bevor das also wirklich chronisch wird und da geht die Gesundheit natürlich immer vor.

M1: Heute gings wieder?
Carl: Ja. Heute gings wieder. Ganz aufm Damm ist er vielleicht noch nicht, aber es ist schon besser.

M1: Ihr habt ja mit „Headless Redeemer“ auch einen neuen Track vorgestellt. Der ging für meine Ohren wieder so ein bißchen in eine leicht thrashige Richtung. Ist das jetzt Grundausrichtung für das neue Material generell oder war das jetzt Zufall?
David: Sehen wir nicht so!
Carl: Es ist eigentlich eher Power. Es sind zwar harte Gitarren, aber es ist für uns eigentlich eher weniger thrashig.
Para: Bist du sicher, dass du den gleichen Song meinst?
M1: Ja!
Para: Wir merken das auch teilweise schon gar nicht mehr, weil Carl in jeden Song so ein bißchen was thrashiges reinpackt und weil uns das auch ein bißchen ausmacht. Wir haben in jedem Song ein paar traditionelle Elemente drin und ein bißchen Thrash drin. Darum merken wir das gar nicht mehr. Der Song ist jetzt für uns eigentlich eher traditionell. Wobei es auf der anderen Seite auch Songs gibt, wo es schneller ist und so weiter. Das ist halt die Mischung, die wir mittlerweile so raus haben: Dieses traditionelle gemischt mit nem bißchen härteren Zeug.
Carl: Da spielen sicher auch Riffs eine ganz grosse Rolle. Das sind also nicht einfach nur ein paar Akkorde, wo eine Melodie drüber gelegt ist, so dass es ein bißchen cheesy klingt. Wir sind da teilweise schon ein bißchen progressiver, was auch an unserem neuen Drummer liegt, der viel mehr da rein bringt, als der alte Schlagzeuger.

M1: Wo wir grad beim Thema sind: Wie hast du dich eingelebt, David?
David: Eigentlich ganz gut. Wenns nichts zu essen gibt, bin ich nicht so gut gelaunt, aber ansonsten ist es ganz lustig.
Para: Solange wie er was zu essen kriegt ist er gut gelaunt!

M1: Wie sieht es denn generell mit neuem Material aus?
Carl: Ja. Die meiste Zeit ist es im Moment so, dass wir das zu Hause aufarbeiten. Wenn man viele Gigs hat, dann ist das ja schon manchmal schwierig, dass man da neue Songs auch direkt ausarbeiten kann. Das wird anders, wenn wir wieder weniger Gigs haben, so Ende diesen, Anfang nächsten Jahres. Wir wollen auch in Zukunft sehen, dass wir das ein bißchen reduzieren. Wenn man halt kein Essen kriegt und das mit der mündlichen Absprache alles ein bißchen schwierig ist, dann muss man sich das schon überlegen. Wir wollen jetzt keine Mega-Gage von mehreren hundert Euro oder so. Es geht uns einfach darum, dass man gut behandelt wird. Das man halt wenn man irgendwo hinkommt und jemanden was fragt nicht gleich angeblafft wird. Das war teilweise auch schon so. Das ist einfach ein bißchen blöd. Denn wenn eine Band von weiter her kommt oder überhaupt spielt, dann sollte ihr schon ein bißchen Respekt entgegen gebracht werden. Ich kenn das halt vom Metal Inferno. Wenn wir da was veranstalten, bin ich halt immer die Empfangsdame. Da werden die Bands halt immer begrüßt, ich zeig ihnen die Räume und es gibt dann auch was warmes zu Essen. Da fühlt man sich dann auch einfach wohl in der Umgebung. Und da müssen wir mit den Gigs nächstes Jahr sehen, dass wir da ein bißchen aussortieren. Wir haben jetzt dieses Jahr natürlich auch viel gespielt. Es war aber eben auch viel Scheiß dabei: Wenig Werbung, wenig Leute, schlechte Betreuung. Und da müssen wir jetzt einfach mal sehen.
Para: Wir sind mit Sicherheit nicht die einzigen, die sich damit rum schlagen müssen. Das ist mit Sicherheit bei vielen Bands am Anfang so. Das man nicht beachtet wird. Aber wenn wir schon drei, vier Stunden Fahrt auf uns nehmen, dann soll das schon was Vernünftiges werden. Dann haben wir schon Bock, da was zu Essen zu kriegen und so.

M1: Noch mal zu dem neuen Material: Du sagtest gerade ein bißchen was habt ihr schon. In welche Richtung soll das gehen?
Carl: Ich glaube es wird etwas anspruchsvoller. Es wird teilweise härter, teilweise schneller. Das ist eben der Sound, den wir gerade so ausarbeiten.
David: Klingt einfach so ein bißchen reifer, das ganze Ding.

M1: Und wo wir schon bei der Zukunftsmusik sind: Euer Vertrag bei Underground Symphony lief ja nur über eine Platte. Wie siehts da aus? Habt ihr schon was Neues in Aussicht?
Carl: Ein paar Labels haben tatsächlich schon angefragt, aber wir wollen da jetzt nicht dieses Album hinschicken, weil es einfach schon „verdealt“ ist. Wir wollen halt erst wieder ein paar Demos aufnehmen.
Para: Wir wollen zwei, drei, vier Songs gescheit aufnehmen. Da David ein eigenes Studio hat, können wir das auch gut machen.
Carl: Die nehmen wir halt auf und dann geht das wie bei der ersten Platte: Stumpf verschicken! Und dann muss man mal sehen. Zwei oder drei Leute kennt man natürlich von den Labels. Aber da muss man mal schauen. Das ist jetzt nicht so, dass wir die Leute super gut kennen, aber da muss man mal sehen. Was wir auf jeden Fall nicht wollen ist uns für mehrere Alben an ein Label zu binden. Bei Underground Symphony wollen wir auf jeden Fall nicht bleiben. Die Promo ist da einfach nicht so toll. Er macht da ein bißchen was in Italien, aber das wars dann auch.

M1: Das ist doch immerhin schon mal was! OK! Dann wars das schon für heute. Ich bedanke mich und hoffe, dass wir in Zukunft noch einiges von euch hören.

Geschrieben am von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert