Review Torian – Into The Winter

Seit Oktober 2003 gibt es die Mini-Demo “Into The Winter”, das erste Lebenszeichen der Paderborner Power Metaller im 12 cm-Format. Und das gerade mal 10 Monate nach Bandgründung. Da mag sich mach einer denken, dass das doch noch gar nicht gut gehen kann. Doch weit gefehlt, für die kurze Geschichte der Band ist hier ein mehr als beachtlicher Drei-Tracker herausgesprungen, der die besten Chancen hat, meine persönliche „trueste Eigenproduktion des Jahres“ zu werden.

Hier wird 16 Minuten lang melodischer Power Metal geboten, der mich an Bands wie Hammerfall, Rage und Iron Maiden erinnert. Die Bandhymne „Torian“ beginnt gleich mit einem hübschen Banger-Riff im Midtempo, da wird das ganze Lied über auch schön variiert. Herausragend ist hier vor allem die absolut hochklassige Leistung von Sänger Marcus. Vorwiegend in mittleren Tonlagen sind die Vocals hier angesiedelt, und da trifft er auch wirklich jeden Ton und legt eine Menge Emotionen rein. Auch die Chöre im Refrain sind hier wirklich gut anzuhören.
Headbanger-Stoff im gehobenerem Tempo bietet „Into The Winter“, welcher mir von den drei Songs eindeutig am besten gefällt. Hier klingt mir Marcus wie eine junge und unverbrauchte Version von Peavy Wagner. Ob man das gern hört, ich weiß es nicht, das ist jedenfalls als ein sehr großes Kompliment gemeint! Gleiches gilt auch für das klasse Solo!
Etwas zu fröhlich wird mir das ganze dann doch noch bei „Born To Win“, da schimmert mir gar eine Freedom Call-Schlagseite durch, was ich persönlich nach den beiden ersten, starken Tracks etwas schade finde. Und wo alles eh schon ziemlich true und nach 80er Jahre klingt, geht’s mir hier doch etwas zu weit. Ich glaube aber auch kaum, dass die Band versucht, fernab von Heavy Metal Klischees zu musizieren.

Für 4,50 inkl. Porto ist das jedenfalls keine Geldverschwendung (Kontakt unter www.torian-legion.de), da kann man nur auf den ersten Longplayer gespannt sein.Interessant finde ich noch das Foto der Band im inneren der CD, auf dem eins der Bandmitglieder mit einem Immortal-Pullover rumsteht. Auch wenn hier keinerlei Einflüsse der Norweger zu finden sind, ist es doch schön zu wissen, dass man hier nicht mit eingeschränktem Musikgeschmack zu tun hat.
Das Material dürfte live killen und für mächtig Spaß sorgen, wer also die Chance hat, die Band auf der Bühne zu sehen – hingehen! Den Namen Torian sollte man sich merken. Wenn in Zukunft auch der Sound noch mehr Druck bekommt, ist alles in trockenen Tüchern. Für ne Eigenproduktion ist das jedenfalls amtlich.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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