Review Aeon – Aeon’s Black

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Death Metal

Yeha…es ist endlich soweit: Die neue Deicide ist da! Moment, ist das nicht ein neues Morbid Angel Album, auf dem die Band endlich wieder so klingt wie man sie hören will? Beides Quatsch – es ist „Aeon’s Black“, das vierte Album der Schweden AEON. Und dann ist die Aussage auch wieder irgendwie richtig, klingt dieser Output doch genau so, wie man sich die letzten Alben der beiden genannten Legenden gewünscht hätte. Doch der Reihe nach.

Das letzte Album „Path Of Fire“ vernachlässigte die nackenbrecherischen Grooves, die AEON eine enorme Anhängerschaft eingebracht hatten, zu Gunsten eines technischer Ausgerichteten Stils, der seinerseits neue Fans für die Band gewinnen konnte. Auf dem neuen Output kommen nun beide Lager voll auf ihre Kosten. AEON zeigen erneut was für gute Musiker in ihnen stecken, gleichzeitig produziert die Bands jedoch wieder Grooves, denen man sich einfach nicht entziehen kann. Durch den Ausbau dieser beiden Seiten der Band zeigen die Mannen ihre wahre Stärke, so dass „Aeon’s Black“ den Vorgänger locker übertrifft und sich als das beste Album in der Diskographie der Band positionieren kann.
Wie Fans der Band das auch erwartet hätten, bieten AEON knallharten Death Metal: überlaut, bösartig und gekrönt von beißendem, giftigem Gesang. Gerade dieser ist durchaus ein Merkmal der Band, konzentrieren sich die Lyrics doch ausschließlich auf Blasphemie, wie man es aus dem Black Metal, oder eben von frühen Morbid Angel Alben, kennt. Allerdings kann man die hier getätigten Aussagen auch weiter denken und als ein generelles Statement gegen Autorität und blinden Glauben sowie stumpfes Folgen werten. Als Paradebeispiel sei hier „Blessed By The Priest“ genannt.
„Still The Pray“ eröffnet den Reigen und macht direkt deutlich, dass man hier auf Konfrontation gesetzt hat und das der Band perfekt zu Gesicht steht. Der Track ist eine Ode an die unverkrampfte, direkte Brutalität ohne dabei ins Abartige oder Übertriebene abzurutschen – etwas das man so kaum noch zu hören bekommt. Dieser bedrohliche Opener geht direkt in „The Glowing Hate“ über, welches einige der heftigsten Momente des Albums bereithält. Die Gitarren sind fast schon grindig und die Blastbeats bieten dem perfekt Paroli, was den Einfluss des Basses jedoch nicht schmälert, der den Gitarren Tiefe verleiht und gleichzeitig der Doublebass die Stirn bietet. Dieser Song ist ein Lehrbeispiel für bandinterne Interaktion.
Mit dem Akzent auf Groove und Brutalität legen AEON hier ein Album vor, dass zu keinen Zeitpunkt langweilig wird. Variationen im Tempo sowie zwischen technischen Kabinettstücken und stumpfem Geballer sorgen konstant für Abwechslung. Doch auch beim wiederholten hören bereitet das Album Freude, kann man, dank der perfekten Produktion, doch alle Instrumente wunderbar hören und immer wieder neue kleine Fills und Spielereien entdecken.
„Neptune The Mystic“, Passage To Hell“ und “Aftermath” sind kurze, instrumentale Zwischenstücke, die jedoch weit davon entfernt sind bloße Lückenfüller zu sein. Hier zeigt die Band, dass sie durchaus auch in der Lage ist Melodien zu schreiben und auch ohne volle Attacke druckvoll rüberzukommen.

Dies lenkt jedoch nicht davon ab, dass „Aeon’s Black“ genau das ist: Eine gnadenlose Attacke, die ihre schwächeren Kontrahenten erschlägt, aufschlitzt und zermalmt im Staub zurücklässt nur um sie anschließend lebendig zu begraben. Dieses Album ist ein klares Statement: An AEON führt kein Weg mehr vorbei – blast or be forever balsted! Ein Meisterwerk des Death Metal, das Morbid Angel, Deicide und Co. erst einmal toppen müssen.

Wertung: 9 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert