Review Age Of Evil – Living A Sick Dream

  • Label: Evil Eye Entertainment
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Heavy Metal

Jaja, die Jungspunde unter den Metal-Bands. Obwohl die Nachwuchsrockstars von AGE OF EVIL noch nicht mal geboren waren, als Maiden, Metallica und Megadeth ihre ersten Erfolge einheimsten, feuern sie schon jetzt stilistisch mit den Genannten vergleichbare Perlen in Richtung mattenschüttelnder Kuttenträger und heimsen dabei sogar noch einiges an Lob ein – zuletzt von Marty Friedman, der nicht nur bei den eben erwähnten Megadeth zockt, sondern auch noch ein Gastgitarrensolo auf „Living A Sick Dream“ einfiedeln durfte. Dass die Jungs 2007 und 2008 beim Bang Your Head die Überraschungsabräumer waren, ist ein weiterer Grund, sich ihr erstes Scheibchen mal etwas genauer anzuhören.

Eine kernige Mischung aus Thrash und Heavy Metal wird da geboten, die kräftig abgeht und Spaß macht. Maideneske Leadmelodien küssen thrashiköse Gang-Shouts und punkig-rotzigen, aber dennoch melodischen Gesang. Dazu einige echt fette Gitarrensoli, bei denen man sich fragt, was Sechssaitenquäler Gordan Ziff einfällt, schon in so jungen Jahren so gut zu spielen – kurz: Eine geile Mischung, die von vorne bis hinten funktioniert. Die schlichte und trockene Produktion tut ihr übriges, um einen schnörkellosen und direkten Gesamteindruck zu vermitteln.

Gut, vielleicht ist es noch etwas ZU schnörkellos. Vielleicht könnten sich die Herren in den Heavy-Parts doch etwas mehr melodische Dramatik, in den Thrash-Parts etwas mehr Aggression und bei den punkigen Elementen etwas mehr angepissten Rotz erlauben. Trotzdem hört man, dass sie auf einem goldrichtigen Weg sind und noch sehr viel Potential zur stilistischen Entwicklung in den vier Amis steckt.

Unterm Strich bleibt die Gewissheit, dass es AGE OF EVIL geschafft haben, old schoolige Tradition in die heutigen, modernen Zeiten des Metal zu tragen, die altmodischen Klänge aufzufrischen und zu einem zeitgemäßen Klangbild zu führen, das Old Schooler genau so überzeugen sollte wie die Fans des moderneren Metal. Die absoluten Killer bleiben jedoch trotz vieler guter Ideen und Ansätze noch aus – unter anderem darum, weil vor allem gesangstechnisch noch etwas wenig hängen bleibt, weshalb ich mir mit 7 Punkten für die zukünftigen Alben noch etwas Raum nach oben offen halte. Trotzdem ist offensichtlich, dass die Band am Anfang einer großartigen Entwicklung steht. Leute, haltet die Ohren offen, denn von diesen vier jungen Hüpfern wird man in Zukunft noch einiges hören.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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