Das Cover von "Desecrator" von Ambush

Review Ambush – Desecrator

  • Label: High Roller
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Heavy Metal

Vor ziemlich genau anderthalb Jahren trat mit AMBUSH eine weitere Heavy-Metal-Band aus Schweden auf den Plan, die sich ähnlich wie ihre Landsleute Enforcer den Heavy Metal nach Vorbild der goldenen 80er auf die Fahne geschrieben hat. Nach ihrem durch die Bank hörenswerten Debüt „Firestorm“ will die Truppe mit „Desecrator“ nun das nächste Kapitel ihrer Geschichte aufschlagen.

Auch auf ihrem zweiten Album machen die Schweden wieder keinerlei Hehl aus ihrer Begeisterung für die Musik von Judas Priest und anderen klassischen wie zeitgenössischen Heavy-Metal-Bands. Schon der Opener „Possessed By Evil“ klingt wie eine Mischung aus den legendären Briten sowie Enforcer und ein bisschen Grand Magus, wobei Frontmann Oskar Jacobsson klingt wie der junge Rob Halford. Das macht einerseits eine Menge Spaß und legt gleichzeitig die Marschrichtung für „Desecrator“ fest, zumal die Nummer sämtliche Merkmale dieser Platte in sich vereint.

AMBUSH haben dem klassischen Heavy Metal mit ihrem zweiten Album ein weiteres Denkmal gesetzt, wobei die Truppe wirklich keinerlei Hehl aus ihrem Ahnenerbe macht: Im Titeltrack klingen die Burschen aus Växjö entgültig wie Judas Priest auf „British Steel“, im rockigen „Night Of The Defilers“ kommen Grand Magus etwas deutlicher zum Vorschein und in „Faster“ huldigen die Herren den schwedischen Nationalhelden Hammerfall und haben sich stark von deren Song „Stronger Than All“ inspirieren lassen. Wem das noch nicht genug der Vielfalt ist, der freut sich zusätzlich über die Glam Rock-Anleihen bei „Southstreet Brotherhood“ und den epischen Abschluss „The Seventh Seal“. Nun wird schnell deutlich, dass AMBUSH kaum Wert auf Originalität legen, was im Falle eines Albums wie „Desecrator“ allerdings vollkommen in Ordnung geht.

Die schwedischen Newcomer bedienen sich ganz selbstverständlich bei ihren Vorbildern und verquasen ihre Inspirationen zu einem durchweg gelungenen und absolut glaubwürdigen, aber auch zu keiner Zeit wegweisenden Heavy Metal-Album. Wo es der Truppe an Originalität fehlen mag, da gleicht sie das mit unverhohlener Spielfreude und jugendlicher Frische wieder aus. Im Vergleich zu „Firestorm“ gelingt es AMBUSH durchaus, noch eine Schippe draufzulegen: „Desecrator“ bedeutet einen deutlichen Schritt nach vorne und die Band tritt deutlich selbstbewusster als auf ihrem Debüt auf. Die Schweden probieren sich auf ihrem zweiten Album stilistisch aus, was in jeder der neun Nummern ordentlich Laune macht.

Mit „Desecrator“ setzen die schwedischen Heavy Metal-Newcomer AMBUSH die auf „Firestorm“ vorgegebene Linie nahtlos fort, wobei sich die Herren hier hörbar zum Positiven weiterentwickelt haben. Um mit ihren Landsleuten Enforcer oder Ram gleichziehen zu können, klingen die Burschen zwar noch etwas zu zahm, aber „Desecrator“ macht das gewaltige Potential dieser Band in jeder Note offensichtlich. Fans von traditionsbewusstem, melodiösem Heavy Metal werden mit AMBUSH ihre helle Freude haben.

Wertung: 8 / 10

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