Review Ashes Of A Lifetime – …When All Goes Up In Flames

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Death Metal

Ist doch immer wieder schön zu sehen, dass es da draußen Bands gibt, die auch ohne großes Label im Rücken etwas anständiges abliefern können. Unser heutiger Vertreter dieser Gattung nennt sich ASHES OF A LIFETIME. 2005 in Coburg gegründet kloppte das Quintett in den vergangenen vier Jahren ganz mit ohne Unterstützung in Form einer Plattenfirma eine EP namens „The End“ und die Langrille „Human 1:1“ raus, jetzt ist 2009 und der Nachfolger „…When All Goes Up In Flames“ steht in den Startlöchern.

Und ehe ich zum eigentlich wichtigen Teil, nämlich der Musik komme, will ich ein paar lobende Worte über die Aufmachung des Teils verlieren. Denn ASHES OF A LIFETIME haben sich sichtlich mühe gegeben. Schickes Front- und Backcover, cooles Design der CD, nettes Booklet, sogar der Promozettel sieht schnieke aus. Und das haben die alles selbst gemacht. Hut ab, da können selbst Bands, die bei namhaften internationalen Labels unter Vertrag sind nicht mehr reißen.
Und auch was die Musik angeht sind ASHES OF A LIFETIME absolut konkurrenzfähig. „…When All Goes Up In Flames“ knallt nämlich ordentlich. Nach der kurzen Sprachintroduktion bei „What’s Left“ geht’s nämlich direkt erbarmungslos nach vorn. In ein absolut bewundernswert transparentes und druckvolles Soundgewand gekleidet prügeln ASHES OF A LIFETIME eine gelungene Melange aus klassischem sowie melodischem Death Metal und einer Priese Metalcore ein. Sänger Nils keift und kreischt sich die Lunge aus dem Hals (und klingt dabei sehr charismatisch), während die Musikerfraktion sich auf höchstem technischen Niveau durch die gar nicht so abwechslungsarmen Songs kloppt. Highspeed-Parts mit bollernder Double-Bass-Drum treffen auf Midtempo-Reißer, in denen auch genug Platz für hoch melodische Soli sind und die Refrains inklusive Gangshouts… erinnern mich etwas an Lokurah, sind aber sehr nett anzuhören. Aufgelockert wird die Chose dann vom einen oder anderen Zwischenspiel…
Mit denen ich dann aber nicht so glücklich bin. Das erste namens „Solitopia“ stellt sich bereits nach einer knappen Viertelstunde ein und ist ein völlig langweiliges und unfokussiertes Bass-Solo, das geradezu nach der Skip-Taste schreit und wesentlich mehr Schaden anrichtet, als dass es nutzt. Abwechslung schön und gut, aber „Solitopia“ nervt einfach nur. Der zweite Versuch mit „Aboulomania“ etwa elf Minuten später geht dann schon glimpflicher aus, das stört wenigstens nicht…

Aber irgendwo bleibt die Frage bestehen, wozu ASHES OF A LIFETIME diese Zwischenspiele überhaupt eingebaut haben. So „heftig“ ist die Musik auch wieder nicht, dass sie solche Augenblicke zum Luftholen brauchen würde, eigentlich strecken diese beiden Ausflüge die CD nur auf unangenehme Art und Weise. Die ist zwar mit 41 Minuten auch nicht so besonders lang geworden, trotzdem wird’s gegen Ende schon ein wenig eng, da die ganzen guten Ideen und netten Riffs aufgebraucht zu sein scheinen. Das bayerische Quartett macht den Kasten zum Glück dicht, ehe ihnen völlig die Luft ausgeht, aber ein paar Minuten weniger wären hier wohl mehr gewesen.
Trotzdem kann ich jedem Freund von modernem Death Metal „…When All Goes Up In Flames“ nur ans Herz legen, einerseits weil es ein wirklich gelungenes Album mit ein paar sehr netten Songs (wie das hammercoole „There are no two Ways“ zum Beispiel) drauf ist, andererseits weil das Herzblut und die Hingabe, die ASHES OF A LIFETIME in ihr zweites Album gesteckt haben, einfach Unterstützung verdienen. Gerne weiter so.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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