Cover Beneath The Void Into Oblivion

Review Beneath The Void – …Into Oblivion

Mit „…Into Oblivion“ debütieren BENEATH THE VOID auf der weiten Spielweise des Tech Death Metals. Zuvor in fast identischer Besetzung unter Kill With Hate eher im Brutal Death Metal heimisch, gaben sich die Ungarn 2021 einen neuen Namen, um noch im gleichen Jahr als BENEATH THE VOID eine progressivere und moderne, aber noch immer brutale Interpretation von Metal zu spielen. Ihre Wurzeln sind auf „…Into Oblivion“ deutlich herauszuhören, was die Platte zu einem Grenzgänger zwischen technisch versierteren Brutal Death Metal, aber weniger überzeugenden (reinen) Tech Death werden lässt.

Schlimm ist das aber nicht, schließlich sind beide Subgenre nicht strikt voneinander zu trennen und tangieren einander noch immer. Passt man die Erwartungshaltung entsprechend an und verlangt von BENEATH THE VOID nicht unentwegt handbrecherische Stunts im Stile von Origin oder Beyond Creation, sondern ein vielfältiges Brutal Death Metal-Album, kann „…Into Oblivion“ entsprechend abliefern – und sogar überraschen. Denn die erste Minute des Openers „Elegy“ ist nicht nur eine stimmungsvolle Synth-Hommage an die Horrorfilme der 80er Jahre, sondern auch ein Vorgeschmack auf die instrumentalen Interludes „Downwards“ und „Oblivion“.

Die Synthsounds agieren dabei eher als ein kurzes, Atmosphäre schaffendes Motiv („Rebellion“) anstatt sie die primäre Klangwelt von BENEATH THE VOID ausmachen. Stattdessen flechtet die fünfköpfige Truppe aus Budapest die Synths ebenso gekonnt in die elf Tracks wie die Gitarren-Soli von Kovács und Olt („Refuge“), wodurch die grundsätzlich schnelle Ausrichtung auf „…Into Oblivion“ genügend Abwechslung erfährt. Besonders in den groovigen Slam-Death-Metal-Momenten („Rebellion“, „Terraform“) unterhält die Platte nicht nur gut, sondern beschert Szene-Enthusiasten auch ein breites Grinsen auf den Lippen.

Als hätten sich BENEATH THE VOID noch erst warm gespielt, befinden sich auf der zweiten Hälfte ihres Debüts weiterhin starke Songs. Mit dem facettenreichen Song „By The Seventh“ haben die Budapester einen Wirbelwind an Motivänderungen geschaffen, der an die ehemalige Tech-Death-Hoffnung aus Deutschland, Necrophagist, erinnert. Mit den beiden Tracks „Stargazer“ und „Absolution“ legen BENEATH THE VOID außerdem noch zwei Abrissbirnen vor, wobei der Twist in „Absolution“ absolut fies ist: In dem einen Moment spielt sich das Quintett mit einem zurückhaltenden, melodischen Interlude in die Herzen der Zuhörer, nur um die Stimmung im nächsten Moment überraschend mit einem Soli in Kerry King-Manier zu vernichten.

Mit „…Into Oblivion“ legt das Quintett aus Ungarn ein in Eigenregie produziertes Debüt vor, dass musikalisch fesselnder ist als anfänglich zu erwarten war. Das ausgewogene Mixing und Mastering von Drummer Turcsák verleiht der Platte genügend Druck, lässt die einzelnen Instrumente aber auch als Standalone brillieren. Damit machen BENEATH THE VOID bereits vor der Unterschrift auf einem Label-Vertrag so viel richtig, dass eben jener Vertrag nicht mehr lange auf sich warten lassen sollte.

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Wertung: 8 / 10

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