Review Burden Of Life – In Cycles

BURDEN OF LIFE aus dem bayrischen Regensburg veröffentlichen dieser Tage mit „In Cycles“ bereits ihr drittes Album, welches dem Hörer „Death Metal Plus“ bieten soll. So will die Band mit komplexen Arrangements, progressiven Songstrukturen, brachialer Härte und einer enormen Portion Groove punkten.

Dies setzt natürlich zuallererst voraus, dass es BURDEN OF LIFE gelingt, all diese Elemente zu einem schlüssigen Ganzen zu verbinden. Dass dies nicht immer ganz einfach ist, ist jedem klar, der sich schon einmal mit Musik auseinandergesetzt hat, die komplexer als die von Pro-Pain ist. Und so gelingt der angestrebte Spagat beim Opener „Amour Fou“ auch nur eingeschränkt. Der Track erinnert ein wenig an einen Opeth-Song mit hinzugefügtem weiblichem Gesang, nur dass die melodisch-ruhigen Parts hier eher kitschig beziehungsweise aufgesetzt als ehrlich emotional wirken.
Mit dem Titeltrack und „Devil In The Detox“ folgen zwei Songs, bei denen BURDEN OF LIFE zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Die beiden Nummern sind flott und zeitweise mit gekeiften bzw. gegrowlten Vocals versehen, bleiben aber dabei dermaßen fröhlich, dass man ihnen die Genrebezeichnung „Melodic Death Metal“ nur beding zuerkennen möchte. Denn mit derart positiven, fast schon poppigen Melodien wartet sonst eher der Power Metal auf und nur weil man gelegentlich aggressiven Gesang einstreut (denn dauerhaft halten BURDEN OF LIFE das entweder nicht durch oder wollen es einfach nicht), wird daraus noch kein (Melodic) Death Metal. Am ehesten lässt sich der Sound mit dem sanften Ende der Children Of Bodom vergleichen.
Regelrecht schlimm wird es bei „Lantern Slides“, welches wohl der Versuch ist einen Popsong zu schreiben – warum auch immer. Dumm nur, dass die Nummer komplett nach hinten losgeht und somit zweifelsfrei den absoluten Tiefpunkt von „In Cycles“ darstellt. Eigentlich schade, denn „Kafkaesque“ und „The Narcissist“ lassen mit thrashigem Riffing und angezogenem Tempo sogar so etwas wie Wohlgesonnenheit aufkommen, ehe man wieder in Power-Metal-Gefilde abdriftet. Nur gut, dass das abschließende „At The Heart Of Infinity“mit seinen gut zwölf Minuten Spielzeit recht gelungen ist, auch weil BURDEN OF LIFE sich einfach ihrer progressiveren Seite hingeben und nicht krampfhaft versuchen (melodischen) Death Metal zu spielen.

Unterm Strich ist „In Cylces“ also ein Album für alle, die ihren Power Metal gern mit ein paar aggressiven Gesangsparts garniert bekommen oder denen die Children Of Bodom in ihren sanfteren Momenten schon hart genug sind. Wer unter Melodic Death Metal jedoch alte In Flames, Dark Tranquillity oder gar Gates Of Ishtar versteht, sollte um BURDEN OF LIFE lieber einen Bogen machen.

Wertung: 4 / 10

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