Das Cover von "Arsonist Of The Soul" von Burning Point

Review Burning Point – Arsonist Of The Soul

Die Finnen BURNING POINT konnten sich in den letzten sechs Jahren einen Namen als sog. „Female Fronted“ Metalband machen, da ihre jüngsten beiden Alben mit Sängerin Nitte Valo (ehemals Battle Beast) entstanden sind. Das war aber nicht immer so, denn auf den ersten fünf ihrer insgesamt sieben Platten stand der Truppe noch Gitarrist Pete Ahonen vor. Mit ihrem achten Output „Arsonist Of The Soul“ kehren BURNING POINT also zu ihren Wurzeln zurück – nicht, weil Herr Ahonen wieder am Mikro steht, sondern weil die Power-Metal-Band nach dem Ausstieg von Frau Valo mit dem Italiener Luca Sturniolo wieder einen Sänger an Bord geholt hat.

Im Laufe dieses Jahres konnte bereits mehrfach festgestellt werden, dass der traditionelle Power Metal derzeit ein Comeback erlebt. Auch BURNING POINT tragen zu diesem Trend bei, denn mit „Arsonist Of The Soul“ lässt die Truppe so ziemlich alle Tugenden des melodieschwangeren Heavy Metal (nord-)europäischer Machart wieder aufleben.  Schon der rasante Opener „Blast In The Past“ stellt sämtliche klassischen Power-Metal-Elemente in Perfektion zur Schau und auch Nummern wie „Hit The Night“ oder „Eternal Life“ schlagen ganz klar in diese Kerbe. Dabei hört man nicht selten, wo die Finnen ihre Inspiration her bekommen: „Rules The Universe“ etwa erinnert mit seinem erhebenden Refrain stark an klassische Helloween-Songs und „Fire With Fire“ zitiert in seinen kantigen Riffs unüberhörbar die schwedische Genre-Prominenz Hammerfall.

Dazwischen wagen BURNING POINT auf „Arsonist Of The Soul“ auch immer wieder Ausflüge in den traditionellen Heavy Metal. Wie etwa der vergleichsweise harte Stampfer „Out Of Control“ zeigt, stehen auch die 80er dieser Band hervorragend zu Gesicht – noch deutlicher wird das mit Hymnen wie dem britisch angehauchten „Persona Non Grata“ oder dem stadiontauglichen Titeltrack. Dank erhebender Arrangements mit entsprechend großen Refrains stehen BURNING POINT stets mit einem Bein knietief im Schlagerkitsch. Weil die Truppe das aber erfolgreich mit standesgemäß kraftvollen Riffs und viel Energie und Spielfreude konterkariert, nimmt die Süße selbst in einer epischen Nummer wie „Calling“ nie Überhand.

Neben starkem Songwriting und grundsoliden Fähigkeiten an ihren Instrumenten überzeugen BURNING POINT vor allem durch Sänger Luca Sturniolo. Der neue Mann am Mikrofon ist nicht weniger als die stimmliche Quintessenz des Power Metal und rundet die tradtionsbewussten Songs der Band so perfekt ab. Klar, sehr viel eigenes Profil stellt der Mann dabei nicht zur Schau und so könnte man ihn zunächst mit manch anderem Vertreter der Sparte verwechseln. Das ist jedoch ganz im Einklang mit der Musik auf „Arsonist Of The Soul“, weshalb die Platte den denkbar besten Einstand für den Mann darstellt.

Wie gesagt: BURNING POINT bieten auf ihrem neuen Album nichts, was man nicht schon kennt und machen selbst kein Geheimnis daraus, wer ihre Vorbilder sind. So lange sie nicht wie im Refrain „Off The Radar“ eine Nummer wie Primal Fears „Silver & Gold“ quasi 1:1 kopieren, macht das aber gar nichts, denn über weite Strecken ist „Arsonist Of The Soul“ schlicht eine ehrliche Liebeserklärung an den klassischen Power Metal. Verpackt in eine starke Produktion reißt dieses Album vielleicht nicht uneingeschränkt vom Hocker, überzeugt aber von Anfang bis Ende und ist allemal um ein Vielfaches authentischer als der Bombast-Kitsch von Bands wie Bloodbound.

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Wertung: 8 / 10

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