Das Cover von "Ancient Evil" von Cage

Review Cage – Ancient Evil

  • Label: Sweden Music Group
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Heavy Metal

CAGE, die selbsternannten Könige des amerikanischen Power Metals, sind in der Welt der Konzeptalben keine unbekannten, erzählten sie doch schon 2007 auf „Hell Destroyer“ eine umfassende Geschichte um den Kampf zwischen Gut und Böse. Nachdem die nächsten beiden Alben „Science Of Annihilation“ und „Supremacy Of Steel“ einfach nur den Metal feierten, kehren CAGE mit „Ancient Evil“ in dramaturgische Gefilde zurück und wagen sich einmal mehr an ein Werk mit durchgehendem Handlungsfaden.

Auf „Ancient Evil“ erzählen CAGE eine reichlich ambitionierte Horrorgeschichte nach Vorbild ihres erklärtem Lieblingsautors H.P. Lovecraft. Angesiedelt im viktorianischen London enthält die mit ihrem Helden aus der Mitte der Gesellschaft, einer gefallenen Frau und einer Expedition ins ferne Ägypten so ziemlich alles, was den Grusel nach Vorbild des Herrn Lovecraft ausmacht und wird zusammen mit den Erklärungen im Booklet auch hinreichend schlüssig erzählt. Neben den Songtexten wird die Story in einer Reihe an gesprochenen Zwischenstücken erzählt, wobei sich CAGE für die Stimme ihres Hauptcharakters die Dienste von niemand Geringerem als dem ehemaligen Iron-Maiden-Sänger Blaze Bayley sichern konnten. Zwar können besagte Theaterstückchen bisweilen unfreiwillig komisch wirken, sorgen aber oft auch für dichte Atmosphäre und sind im großen und Ganzen besser als auf manch anderem Konzeptalbum.

Natürlich ist ein Album wie „Ancient Evil“ stark von Referenzwerken wie King Diamonds „Abigail“ inspiriert und freilich erreicht die Platte zu keiner Zeit das gleiche hohe Niveau, aber trotzdem ist Sean Peck und seinen Mitstreitern eine spannende Grusel-Operette gelungen. Das mag auch daher rühren, dass CAGE es anders als manch andere Band verstehen, Story und Musik weithin gesondert zu behandeln. Auf „Ancient Evil“ bietet die Band angefangen mit dem energetischen Titeltrack, einer geilen Nummer wie „The Appetite“, dem fast schon thrashigen „Beholder“ oder auch „The Antidote“ den gleichen kompromisslosen U.S. Metal wie auf ihren vorherigen Alben.

Die Truppe schäumt auf ihrem neuesten Album vor Spielfreude geradezu über und es scheint, als wären CAGE in den vier Jahren, die seit ihrem letztem Album vergangen sind, in sich gegangen, um sich der besten Elemente ihres Sounds noch besser bewusst zu werden. So prägnant, frisch und doch unverkennbar nach sich selbst klangen die Power Metaller nie zu vor, weshalb die Band hier trotz groß angelegter Horrorstory vermutlich ihr bisher musikalisch hochwertigstes Album vorlegt. Abgerundet wird das Ganze von einer ebenso fetten wie glasklaren Produktion – das ist im Falle von CAGE besonders zu begrüßen, nachdem der Vorgänger „Supremacy Of Steel“ zwar mit großartigen Songs aufwartete, diese jedoch hinter absolut unterirdischem Sound verschwanden.

CAGE und allen voran Frontmann Sean Peck müssen wahre Arbeitstiere sein. Obwohl der Mann mit Denner + Shermann mit der Nachlassverwaltung von Mercyful Fate beschäftigt war und auch mit seiner Zweitband Death Dealer gerade erst ein grandioses Album ablieferte, schrieb er mal eben die Story von „Ancient Evil. Selbige Platte wurde dank großartigem Songwriting und ambitionierter Präsentation einerseits zu einem unterhaltsamen Konzeptwerk, aber vor allem zu einer arschgeilen und durchweg starken Heavy Metal-Platte. Unbedingt anhören!

Wertung: 8.5 / 10

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