Review Under The Church – Rabid Aramageddon

  • Label: Pulverised
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Death Metal

Als Daniel Ekeroth 2009 sein Buch „Schwedischer Death Metal” veröffentlichte, hätte er wohl nicht damit gerechnet, dass daraufhin, oder doch zumindest maßgeblich dadurch bedingt, eine wahre Welle von Bands sich (wieder) diesem Stil zuwenden würden und sich zudem viele längst aufgelöste (und oftmals auch vergessene) Bands wieder zusammenfinden würden. UNDER THE CHRUCH passen mit ihrem Debüt „Rabid Armageddon“ in beide Kategorien.

Denn eine der Bands, die sich in Folge der Veröffentlichung des Buches wiedervereinten, waren die (in Insiderkreisen) legendären Nirvana 2002, auch wenn die Reunion nur für ein paar wenige Shows angesetzt wurde. Ausgehen von diesen jedoch beschlossen die Bandmitglieder Erik Qvick und Lars Henriksson weiter schwedischen Old School Death Metal zu spielen und hoben UNDER THE CHRUCH aus der Taufe. Komplettiert durch Sänger MiK Annetts steht nun die Veröffentlichung des Debüts „Rabid Armageddon“ ins Haus.
Erwartungsgemäß sägt sich von Anfang bis Ende dem Hörer eine Gitarre ins Hirn, die mit allerfeinstem Sunlight-Sound aufwartet und technisch sauber gespielt ist, was ebenso für Bass und Drums gilt. Das ist allerdings auch schon das einzig saubere an „Rabid Armageddon“, denn die Platte strotz nur so von Dreck. Allerdings Dreck im positiven Sinne. Hier wurde nichts in der Produktion geglättet, das Drumming hat die wilde Unbeherrschtheit des Punks inne und der Gesang beseht aus brutalen Growls, ohne Klargesang und ohne Screams. Kurzum: Old-School-Fetischisten werden sich im Klang von UNDER TEH CHURCH suhlen, während Freunde von modernen Produktionen schnell das Weite suchen dürften.
Aber es wird nicht nur das Gaspedal durchgetreten und der Hörer zu einem blutigen Haufen zusammengeprügelt – auch wenn das den größten Teil von „Rabid Aramageddon“ ausmacht, man höre sich nur den Opener „Sodomy And Blasphemy“ oder „Walpurgis Night“ an. UNDER THE CHURCH können auch in feinster Autopsy-Manier grooven, wie beispielsweise auf „Suspended in Gore“, das auch textlich an die Legende aus Florida erinnert. Auf flottes Gedresche muss der Hörer jedoch auch beim Hören dieses Tracks nicht verzichten. „Penance“ schlägt ebenfalls in diese Kerbe und ist dabei sogar noch einen Tick langsamer, ehe es gen Ende wieder voll auf die Zwölf gibt.

UNDER THE CHURCH erfinden das Rad sicher nicht neu, Kritiker könnten sogar behaupten, die Band hat noch nie etwas von einem Rad gehört. Aber genau darüber werden die Fans von „Rabid Aramageddon“ sich diebisch freuen, denn diese Platte ist auf eine Weise brutal und primitiv, wie man es lange nicht mehr gehört, aber doch schmerzlich vermisst hat. Für Fans des schwedischen Death Metals ein Muss, speziell wenn man ein Fan der Anfänge und von Bands wie Dismember, Grave und natürlich Nirvana 2002 ist.

Wertung: 8 / 10

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