Review Darkspace – Dark Space III I

  • Label: Avantgarde
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

An DARKSPACE können sich die Gemüter spalten. In dem Ohr des Einen klingen die überlangen Tracks nach Monotonie im zweistelligen Minutenbereich, deren Atmosphäre nur alle paar Minuten durch die prügelnde Drummachine unterbrochen wird, ein anderer Hörer findet in den langsamen Steigerungen die Erfüllung schlechthin. Da ich zur letzten Gruppe gehöre, schlug mein Herz schneller als ich erfuhr, dass sich die Schweizer sechs Jahre nach ihrem dritten Album „Dark Space III“ mit dem drei Songs umfassenden Nachfolger „Dark Space III I“ zurückmelden. Weswegen er nicht logischerweise mit „IV“ betitelt wurde, obgleich die Tracks diese Ziffer tragen, ist ebenso mysteriös wie die Musik, die das Trio erneut und dieses Mal mit so langen Tracks wie noch nie unter ihre Hörerschaft bringt.

Der knapp halbstündige Opener „Dark 4.18“ überrascht nicht nur mit seiner Spielzeit, sondern auch mit markanten Gitarren-Leads, welche DARKSPACE im ersten Drittel dieses Tracks ungewohnt melodiös, beinah sogar ohrwurmtauglich erscheinen lassen. Und die Schweizer setzen diese hörbare Steigerung im Melodik-Sektor konsequent fort, auch wenn der Fokus bei „Dark 4.19“ diesbezüglich weniger auf der Gitarrenarbeit als mehr auf den verwendeten Samples liegt. In diesem Song kombinieren die Black Metaller erneut das, wofür ihre bisherige Diskographie steht: Lange atmosphärische Zwischenläufe gepaart mit repetierenden Riffs und einem Keyboard, welches den Songs ihre typische dichte Klangqualität verleiht. Mit „Dark 4.20“ lassen DARKSPACE keinen Zweifel mehr darüber zu, dass die Band die vergangenen sechs Jahre dafür nutzte, um ihrer Musik mehr Abwechslung und Intensität zu geben als selbst ich als Fan ihnen zugetraut hätte.

Mit „Dark Space III I“ gelingt DARKSPACE eine ungeahnte Steigerung ihres bisherigen Schaffens. Die Verfeinerung ihrer Trademarks zeigt sich in jedem der drei Tracks, welche im Aufbau zwar selbstredend den bereits veröffentlichten ähneln, aber für die Verhältnisse der Schweizer komplexer und besser aufeinander abgestimmt sind. Hingegen sich auf den vorherigen Alben jeweils nur vereinzelt Tracks befinden, welche die Klasse der Band würdig widerspiegeln, ist ihre vierte Veröffentlichung rundum atemberaubend!

Wertung: 9 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert