Review Demons & Wizards – Demons & Wizards

DEMONS & WIZARDS ist ein Gemeinschaftsprojekt von Blind Guardian-Vocalist Hansi Kürsch und Iced-Earth Gitarrist und Bandleader Jon Shaffer. Dementsprechend erwartet man auch eine Mischung aus den beiden Bandstilen, die man auch durchaus bekommt. Übrigens spielen als Gastmusiker Produzent Jim Morris an der Gitarre und Drummer Mark Prator (ebenfalls Iced Earth).

Nach dem Intro wird man gleich mit dumpfen Rhythmus-Gitarren begrüßt. „Heaven Denies“ ist ein schneller Song, die mit einer überwältigenden Bassline auftrumpfen kann, die vor allem beim ruhigen Ende des Songs bemerkbar wird. Mit Power, Energie und einem selbstbewussten Sound wird „Poor Man’s Crusade“ ins Rennen geschickt. Nicht mehr soviel Speed, dafür ein klasse Gitarrenspiel, wobei Jon hier alles zeigt was er drauf hat. Bei „Fiddler On The Green“ macht er es ebenso gut… nur eben auf die ruhige Weise. Hansi zeigt mal wieder, wie klar und einzigartig seine Stimme ist. Eine wunderschöne und traurige Ballade, die nach stetiger Steigerung plötzlich zu einer straighten Midtempo-Nummer wird – genial gemachter Song, der mit dem folgendem „Blood On My Hands“ das Highlight dieses Albums darstellt. Hier wird eine bombastische Highspeed-Nummer mit gewaltigem Rhythmus und starkem Gitarrenspiel. Die Backing Vocals unterstützen Hansi bei seiner starken Leistung, in der er fast ungewöhnlich oft die Stimmlage wechselt. Der Refrain bohrt sich wie kein anderer der 10 Songs ins Ohr und nistet sich dort auch für eine Zeit lang ein.

„Path Of Glory“ lässt es dann wieder etwas gemächlicher angehen. Größtenteils von einem atmosphärischem Gitarrensound und einigen Effekten begleitet, gibt es hier beim Refrain und bis zum Ende extrem rockige Riffs zu hören, aber leider zu selten eingesetzt, was insgesamt gesehen doch etwas den Gesamteindruck von „Path Of Glory“ drückt. Eine knallige Midtempo-Nummer mit sehr tiefen Rhythmus-Gitarren ist „Winter Of Souls“. Teilweise wird sogar richtig schnelles Riffing geboten, der Gesang ist hier aber gesondert hervorzuheben – Hansi holt mit den Backing Vocals alles raus und alles hört sich echt gut an, auch wenn das Lied im Endeffekt vielleicht besser eine Minute kürzer gehalten worden wäre. „The Whistler“ ist streckenweise ziemlich schleppend und langatmig, und fällt damit etwas vom bisherigen guten Gesamteindruck ab. „Tear Down The Wall“ kann mit einem oft wechselndem Rhythmus überzeugen. Langsame, aber stetige Steigerung machen es zu einem hörenswerten Midtempo-Rocker mit einem packenden Chorus.

„Gallows Pole“ beginnt mit einem schrecklichen Synthie-Sound, der Hansis Stimme verschandelt. Dafür wird man allerdings schon Sekunden später durch knallharte und schwere Riffs entschädigt, die erdrücken könnten. Abgesehen von den verzerrten Sounds kann dieser Song voll überzeugen, sehr atmosphärisch und beeindruckend das ganze. „My Last Sunrise“ verfolgt ein ähnliches Konzept wie der Vorgänger und wechselt öfter zwischen sanfter Gitarrenuntermalung und hämmernden Riffs, wobei Jon Shaffer wirklich aus sich herausgeht. Hansis Stimme klingt hier so aggressiv wie auf dem gesamten Album nicht.

Es werden über alle 10 Songs verteilt recht viele Effekte verwendet, was das ganze mit den harten Riffs und dem starken Drumspiel sehr bombastisch rüberkommen lässt. Einige Fans der Iced-Guardian Gemeinde dürften enttäuscht sein, da es hier doch wesentlich ruhiger zugeht als auf den Einzelalben der beiden Bands. Aber Überraschungen gibt es doch nicht wirklich welche. Alles hört sich irgendwie vertraut an, und dadurch können zumindest alle Blind Guardian- und Iced Earth-Fans bedenkenlos zugreifen – Für alle anderen wäre es doch ratsam, die Platte Probezuhören (am besten 2-3 mal um den meist nicht so guten ersten Eindruck zu verwischen!)

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 31. März 2013 von Metal1.info

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