Review Durothar – Auf See

Krieger, wetzt eure Äxte! Mit den Hamburger Viking-Metallern DUROTHAR geht es nämlich „Auf See“ zu großer „Beutefahrt“. Im Zuge des gleichnamigen Debüt-Albums werden wir „Immer weiter“ segeln, bis wir „Die Vogelinsel“ erreichen, und sollte nicht jeder „Mann über Bord“ gehen, können wir am Ende sogar „Ein Fest“ feiern. Doch zuvor muss die Frage geklärt werden, ob „Auf See“ ein Fest für Freunde des Pagan Metals ist.

Als Hörer dieses Genres fühlt man sich jedenfalls vom Opener „Mittwinter“ an heimisch, dafür sorgen DUROTHAR mit Bravour. Ordentliches Riffing trifft auf Vocals, die von kraftvollen Growls bis zu gelegentlichen Screams reichen. Das alles lebt von einer ordentlichen Produktion, die den Sound transparent hält, sodass sich die einzelnen Spuren gut heraushören lassen. Verwaschen klingt hier nichts und gleichsam donnert „Auf See“ voller Kraft aus den Boxen. Sehr lobenswert!

Auch in Bezug auf das Liedgut an sich wissen DUROTHAR mit ihrem Debüt zu gefallen. Die meist sehr gut verständlichen Texte drehen sich, wie sich am Namen des Albums und den Titeln der Songs erkennen lässt, um Wikinger, die zur See auf Beutezüge fahren. Unnötig zu erwähnen, dass auch gekämpft werden darf. Das lässt sich bei einem Viking-Metal-Album erwarten und ist durch ansprechend geschriebene Lyrics gut umgesetzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Gruppen dieses Genres ist der Grundton von „Auf See“ meist recht ernst und düster, textliches Highlight ist auch in Bezug hierauf der Song „Mann über Bord“, welcher aus der Sicht eines Kriegers verfasst ist, der auf hoher See in die Wellen gestürzt ist und auf Rettung hofft, die jedoch nicht kommt.
Der Vergleich mit anderen Bands erscheint bei „Auf See“ naheliegend, da die Platte durchaus Assoziationen weckt. Es lassen sich unter anderem Thrudvangar, eine Nuance Obscurity und, insbesondere beim Gitarrensound, ältere Amon Amarth raushören – spätestens beim Intro zu „Heimathafen“ könnte der Hörer den Drang verspüren, zu überprüfen, ob er nicht versehentlich ein Album der schwedischen Melodic-Death-Wikinger eingelegt hat. Die gute Nachricht ist aber, dass DUROTHAR diesen Vergleich überhaupt nicht zu scheuen brauchen. Denn trotz der gewissen Ähnlichkeit zu genannten Bands, die genrebedingt nun einmal auftritt, klingen die Songs des Albums nie wie bloße Kopien und lassen sich der Band deutlich zuordnen – auch wenn das Album hierfür vielleicht mehrere Durchläufe braucht, da die Nummern zwar auf Anhieb gefallen, beim ersten Anhören allerdings etwas ähnlich zueinander anmuten.

So ein Debüt kann sich sehen lassen: Mit „Auf See“ bieten DUROTHAR zehn melodische Viking-Death-Metal-Kracher, von denen einige sogar echten Hymnencharakter offenbaren. Wer dem Genre zugeneigt ist und insbesondere mit oben genannten Bands etwas anfangen kann, muss definitiv ein Ohr riskieren. Ein wahrer Geheimtipp des Viking Metal, von dem wir hoffentlich noch mehr zu hören bekommen!

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Wertung: 8.5 / 10

Publiziert am von Pascal Weber

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