Review Ektomorf – Destroy

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2004
  • Spielart: Thrash Metal

Zwei Jahre nach „I Scream Up The Sky“ steht mit „Destroy“ der Nachfolger der erfolgreichen Scheibe in den Regalen. Da schon das 2002er Album gezeigt hat wie man anständige Musik in Ungarn macht kann man hier frohen Mutes ein weiteres gutes Stück Musik anhören.
Schon das Cover weiß zu gefallen. Die Grün-Weiß Mischung kann man getroßt als genial ansehen. Nur sind auf dem Pappcover die aktuellen Tourdaten ziemlich blöd hintendrauf geklatscht.

Der erste Song ist „I Know Them“. Dieser wurde zu Promotionzwecken schon auf Sampler von diversen Magazinen gepackt. Außerdem wurde ein Video zum Song abgedreht. Mit der typischen ungarischen Gypsy Folklore wird der erste Brecher eingeleitet. Gleich zu Beginn der aggressive Refrain, bei dem der Titel ein paar mal ohne Gnade ins Mikro geschrieen wird. Der Sound beläuft sich zunächst auf mittlerem Tempo, ist aber an Kraft kaum zu überbieten. Danach folgt noch ein erstes Solo, welche ganz gut dazupasst.
Mit „Destroy“ folgt nun der Titeltrack. Hier gehen Ektomorf gleich in die Vollen. Mit schweren, protzenden Riff und hartem Geshoute kann dieses Lied absolut überzeugen. Der Gesang nimmt währen des Choruses noch etwas an Fahrt auf, was natürlich nicht schlecht ist. Zum Ende klingt das Lied mit einigen Geräuschen aus.

„Gypsy“ kling anfangs etwas nach Korn. Zumindest die Riffs sind ziemlich ähnlich. Aber wenn Zoltàn mit seiner Stimme einsetzt ändert sich dies. Der Refrain ist kurz aber sehr gut („It’s Me, Gypsy“). Schon im ersten Drittel des Songs ein Soloansatz, welcher leider nicht so gelungen ist. Nach ein Brücke kommt noch ein wilder Schrei bevor der Song mit einer einheimischen Stimme zu Ende „lallt“. „No Compromise“ ist etwas kürzer und beginnt mit einem dominierenden Schlagzeug. Auffällig ist der schnelle Wechsel zwischen Riffs und Pause. Dazwischen kommt eine etwas ruhiger Zwischenteil, zum Schluß lässt Zoltàn wieder seine komplette Wut raus.

Das anfangs verzerrte „Everything“ bietet erneut kraftvolle Parts was Vocals und Riffs angeht. Immer mal wieder die typischen kurzen Breaks. Nach einem etwas längeren Break mündet der Song in eine thrashigere Nummer. Aber leider nur etwas mehr als 20 Sekunden. Bei „From Far Away“ sind diese Anzeichen wieder völlig verstummt. Anfangs kann man kurze Deftones Anleihen erkennen. Die „röchelnde Stimme“ macht dies dann zunichte. Insgesamt ist dieser Track langsamer als die anderen, aber nicht weniger aggressiv. In der Mitte kann man sich noch an einem gelungenen Solo erfreuen.

An der siebten Stelle steht „Painful But True“. Da kommen wieder stärker die Thrash Elemente zum Einsatz. Auch hier kann man wieder erkennen das die Sepultura/Soulfly Vergleiche absolut berechtigt sind. Sogar die selbe Stimmlage wie Max Cavalera ist unverkennbar. Mir einer verzogenen Gitarre klingt das Stück schließlich aus und geht in das Thrash-Lied schlechthin auf diesem Album über. Neben der zwölf ist „Only God“ der beste Song. Mit seh schnellen Riffs und viel Geschwindigkeit was den Gesang vor allem im Refrain angeht kann dieser aufwarten. In den 2:34 gibt’s dazu noch ein Solo zu bestaunen, welches aber leider mit der Zeit etwas schwächer wird.

„You Are My Shelter“ gefällt mir dann nicht mehr so gut. Dies ist auch der einzigste Negativere Titel auf „Destroy“. Zwar sind die Double-Base Passagen sehr gut, doch leider ist die Musik sonst etwas „lahm“. Nach ca. vier Minuten wird schließlich eine sehr ruhige Schiene mit Akustik Gitarren gefahren. „A.E.A.“ ist vom Gesang her auf jedenfall in die Katergorie Hatebreed und Biohazard zu stecken, also Hardcore. Der Songtitel kommt fast in jeder zweiten Gesangszeile vor. Das erstreckt über die fünf Minuten Songlängen teilweise als nervig, aber mit einem schönen, weiteren Solo wird wieder alles gut gemacht.

Verschnaufpausen sollte man immer einlegen! So haben es sich wohl auch die Ungarn gedacht. Mit „From My Heart“ kommt ein wahnsinnig gefühlvolles Instrumental vor dem Finish. Ein Stück das absolut für ruhige Abendstunden geeignet ist!„Tear Apart“ ist zum Schluß nochmal Thrash Pur! Mit nichtmal zwei Minuten sehr kurz, aber dafür auch sehr schnell. Die zwischenzeitlichen kurze Tempowechsel fügen sich super zusammen und machen diesen Track wie „Only God“ zu einem Geschwindigkeitsrausch.

Wer sich die Limited Edition geschnappt hat bekommt zusätzlich erstmal 3 Bonussongs aus den ersten 3 Alben geliefert (mit nicht ganz so astreiner Qualität) und einen fünfminütigen Clip von den Recording Sessions, untermalt von dem Lied „A.E.A.“

Zum Abschluss fällt mir nur ein Wort ein: GEIL! Ein verdammt starkes Album was man von Ektomorf bekommt. Perfekte Mischung aus Thrash und Hardcore. Wer Sepultra, Soulfly, Max Cavalera & co. mag, soll sich diesen Reißer nicht entgehen lassen.

Wertung: 9.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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