ELVELLON - Ascending in Synergy Coverartwork

Review Elvellon – Ascending In Synergy

Ganze sechs Jahre ist es schon her, dass ELVELLON ihr Debütalbum „Until Dawn“ veröffentlicht haben. Die nordrhein-westfälische Band sorgte 2018 noch nicht für den großen Impact, vielmehr bewegte sich das Erstlingswerk irgendwo zwischen liebenswürdiger Hommage an frühe Nightwish mit Best-of-Einsprengseln vieler anderer Symphonic-Metal-Größen. Mit dem zweiten Album „Ascending In Synergy“ sind ELVELLON nun beim Big Player Napalm Records untergekommen und wollen mehr sein als nur ein netter Abklatsch.

Im Vergleich zum Erstlingswerk fällt jedenfalls direkt auf, dass ELVELLON sich in so gut wie allen Punkten weiterentwickelt haben. Die Songs klingen leichtfüßiger und selbstbewusster, die Arrangements sind sowohl eingängiger als auch etwas progressiver geraten und die Produktion kommt satter aus den Boxen. Im Opener „Unbound“ zeigt das Quintett auch gleich einen großen Teil seiner musikalischen Bandbreite, wenn orchestrale Klänge, leicht melancholische Atmosphäre, moderne Riffs und das epische Gefühl cineastischer Soundlandschaften erklingen. Die Hooks und Gesangslinien gehen sehr gefällig ins Ohr, wenngleich die meisten Refrains sich nicht als Schmetterer für die Ewigkeit erweisen.

Ein bisschen wirkt „Ascending In Synergy“ damit von Beginn an wie das fehlende Bindeglied der Nightwish-Ären zwischen Tarja Turunen und Anette Olzon. Das liegt auch an der überzeugenden Sängerin Nele Messerschmitt, die mit ihrer süßlichen, zerbrechlichen und zumeist hohen Stimme perfekt auf das musikalische Grundgerüst passt. Bei „A Vagabond’s Heart“ oder etwas düsteren und härteren Tracks wie „Ocean Of Treason“ und „The Aftermath Of Time“ zeigt sie auch immer wieder, dass sie Kraft in ihrer Stimme hat. Sanfter Kitsch wie bei der dick aufgetragenen Ballade „Last Of Our Kind“ stehen sowohl Messerschmitt als auch der Band gut – ELVELLON verstehen die gesamte Bandbreite des symphonischen Metal zu bedienen.

Mit „The Aeon Tree“ trauen sich die Fünf vom Niederrhein sogar an ein kleines Epos mit neuneinhalb Minuten Länge. Der Longtrack wechselt nach fluffigem balladesken Beginn zu einer Spoken-Word-Passage, was wiederum Erinnerungen an Nightwish und deren grandiosen „Song Of Myself“ wachrufen. Die anschließende Conclusio mit dem etwas kraftvoller und breitwandiger vorgetragenen Anfangsteil des Songs rundet ein sehr gelungenes Stück ab. Einzig etwas aus der Stimmung reißend sind hier, wie auf dem gesamten Album, die etwas zu flachen und nach Plastik klingenden Orchestrierungen.

„Ascending In Synergy“ ist kein Meisterwerk des Genres, aber ein Album, das die Herzen aller Genrefans erobern dürfte. ELVELLON spielen ihren Symphonic Metal voller Leidenschaft und Überzeugung und präsentieren sich damit überaus sympathisch und echt. All die Ecken und Kanten machen „Ascending In Synergy“ zu einem überaus charmanten und liebenswerten Album, geradezu ein Feel-good-Album. Die Entwicklung von ELVELLON geht absolut in die richtige Richtung und mit etwas mehr Entfernung zu Nightwish kann die Truppe vielleicht sogar ihre eigene kleine sinfonische Nische finden.

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Wertung: 7.5 / 10

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