Das Cover von "Pulses Of Pleasure" von Evil Invaders

Review Evil Invaders – Pulses Of Pleasure

  • Label: Napalm
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Thrash Metal

Mit den EVIL INVADERS schickt sich eine weitere junge Band an, die Heavy-Metal-Welt zu erobern und mit ihrer 2013 erschienenen EP setzte die jugendliche Truppe auch gleich ein erstes Ausrufezeichen. Inzwischen wurde auch der Global Player Napalm Records auf die Belgier aufmerksam und bot der Band prompt einen Plattenvertrag an. Mit „Pulses Of Pleasure“ erscheint nun das erste volle Album der jungen Wilden aus Limburg.

Die Belgier machen ab dem ersten Song von „Pulses Of Pleasure“ keinerlei Gefangene und brennen bereits mit dem programmatisch betitelten „Fast, Loud ’n‘ Rude“ ein reichlich ungestümes Speed Metal-Feuerwerk ab. Hier paaren sich ebenso wüste wie präzise 80er-Riffs mit Gesang im Stile der ersten Exodus-Röhre Paul Baloff und technisch hoch anspruchsvollen Leadgitarren. Der Gesang mag zwar etwas gewöhnungsbedürftig sein, hat aber auf jeden Fall hohen Wiederkennungswert und passt prinzipiell auch gut ins Gesamtbild.

Im Titeltrack zeigen die Jungens dann, dass man eine derart brachiale Attacke durchaus auch mit Melodie und Eingängigkeit kombinieren kann, was eine ziemlich gelungene Mischung abgibt. Gut, ab und an, so z.B. in „Eclipse Of The Mind“ wirkt das Gebotene vielleicht etwas peinlich, aber insgesamt stellen EVIL INVADERS auf ihrem ersten ausgewachsenen Album – wie übrigens auch schon auf ihrer EP – ein ausgeprägtes Gespür für gutes Songwriting zur Schau und bieten mit „Siren“ oder dem hymnischen, tief in der NWOBHM verwurzelten „Stairway To Insanity“ zeitlos guten Heavy Metal mit durchgetretenem Gaspedal.

Dabei punkten die Belgier stets mit atemberaubenden instrumentellen Fähigkeiten, die sich in einem fulminanten Gitarrensolo nach dem anderen äußern. Überhaupt sind EVIL INVADERS mehr als nur eine weitere schnöde Retro-Kapelle, wie man vielleicht anfangs annehmen möchte. Die Jungspunde bieten auf „Pulses Of Pleasure“ intelligente Riffs und vielseitiges Songwriting – und weil die Buben stets Vollgas geben, wird dieser rasante Ritt auch nicht langweilig. Natürlich kann man schnell ausmachen, wo die Band ihre Inspiration hernimmt, aber das ist keinesfalls etwas Schlechtes – und des tumben Plagiats macht sich diese Band sicher nicht schuldig.

EVIL INVADERS bewegen sich natürlich nahe an ihren kanadischen Vorbildern Razor (Überraschung …), fügen dem Ganzen aber auf ihrem ersten vollen Album mehr britische Melodie hinzu und vermischen diese Zutaten zu einem gleichermaßen energetischem wie eingängigem Ganzen. Obendrein ließ sich die Truppe im Studio einen ziemlich bissigen, kraftvollen Sound spendieren, was „Pulses Of Pleasure“ ausgezeichnet abrundet.

Kein Wunder, dass man die Belgier bei Napalm Records schnellstmöglich einkassiert hat – die EVIL INVADERS liefern mit ihrer zweiten Veröffentlichung ein ziemlich hochwertiges und weithin kompromissloses Heavy-Metal-Album ab. Die Jungspunde strotzen vor Spielfreude und Angriffslust, was sich hier in Energie geladenen Songs und explosiven Leadgitarren entlädt. Über kurz oder lang werden die Burschen sicher noch etwas mehr Tiefgang für sich entdecken, aber für den Moment wird erstmal alles plattgemacht. Weiter so!

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Wertung: 8 / 10

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