Review Fear Factory – Demanufacture

Das Debutalbum ‘Soul Of A New Machine’ zeigte schon das diese innovative Band noch nicht das gemacht hat zu dem sie fähig ist. Glücklicherweise hat es bereits beim zweiten Album geklappt das volle Potential auszuschöpfen und eine Hammerscheibe zurecht zu zimmern. Das Konzept ist eigentlich das gleiche geblieben es geht um die Verschmelzung von Mensch und Maschine, was sehr gut auf dem Cover dargestellt ist. Zu sehen ist ein Wirbelsäule, auf der einen Seite sind die Rippen zu sehen auf der anderen ein Barcode. Überhaupt ist das Artwork viel besser als das des Erstlings, und das kalte Design stimmt schon mal sehr gut auf die Musik ein.

Los geht’s sofort, ohne langweiliges Intro, mit dem Nackenbrecher und Titelstück ’Demanufacture’. Der Song beginnt mit einer schnellen Bassdrum und Riffing bis dann der Bass hinzustößt und Raymond Herrera vollends sein Drumkit verprügelt. Ein sehr straightes Stück im, Vergleich zu den anderen, inklusive Mitgröhlrefrain. ‘Self Bias Resistor’ ist das heimliche Highlight der Platte, das Lied ist mit zahlreichen Breaks durchzogen und es gibt immer wieder Stimmungsschwankungen, sowie erstmals Burtons melodischem Gesang, der ja Fear Factory erst diese Klasse und Einzigartigkeit verpaßt. Nach gut 5 Minuten endet der Song langsam und düster so wie sich das gehört.

‘Zero Signal’ ist ein gutes Stück das auch wieder alle Merkmale vereint, Breaks, viele verschiedene Riffs, melodischer und aggressiver Gesang sowie Raymonds affengeiler Drumstil. Das nachfolgende ‘Replica’ avancierte, aufgrund des Ohrwurmrefrains, zum Clubhit in allen Metaldiscos und ist auch heute wohl noch das bekannteste Fear Factorylied. Es zu beschreiben hat nicht viel Sinn, man muß es einfach selbst hören.

Bei ‘New Breed’ werden sich sicherlich nicht wenige Leute gefragt haben was daß soll. Der Song ist sehr straight und wird von einem Technobeat dominiert. Die Instrumente wurden dafür in den Hintergrund gerrückt. Auch wenn viele Metaller (auch ich) Techno nicht mögen muß man dem Stück doch etwas cooles zugestehen, denn nervig wird der Beat eigentlich nie. Außerdem war ja bekannt daß Fear Factory ihre Lieder gerne auch als Techno- oder sogar Gabberversionen rausbringen. ‘Dog Day Sunrise’ ist eine Coverversion von Head of David, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Man merkt dem Song an daß er wohl nicht von Fear Factory geschrieben wurde da das ganze Stück über eigentlich überhaupt nicht geshoutet und nicht an Melodien gespart wird.

‘Body Hammer’ ist ein weniger zwingendes Stück und kann sich nicht ganz gegen die anderen behaupten. Trotzdem gut. Bei dem achten Lied ‘Flashpoint’ dominiert ein arschgeiles Riffing das bereits nach einmaligem Hören nicht mehr aus dem Kopf geht. ‘H-K (Hunter-Killer)’ ist der aggressivste Song des Albums und dreht sich um den Staat der alles auslöscht was ihn in irgendeiner Weise behindert. Hier läßt Burton C. Bell nochmal richtig die Sau raus und brüllt sich die Seele aus dem Leib. Trotz aller Härte wird ordentlich gegroovt und macht das Stück zu einem Nackenbrecher wie das Titelstück.

‘Pisschrist’ dreht sich, wie man sich bereits des Titels wegen denken kann, um das Christentum, bzw. die Kirche die uns belügt und uns etwas von einem Tag des Jüngsten Gericht vorgaugelt. Der Song ist die ersten Minuten über sehr aggressiv bis man, vorallem dank Burtons Stimme, das Lied sehr melodiös ausklingen läßt. ‘A Therapy For Pain’ sehe ich nicht als richtiges Stück an sondern eher als knapp 10minütiges Outro, da außer der spärlichen instrumentialisierung, nur Burton eine Rolle spielt und sich das ganze sehr atmosphärisch anhört.

Ich gebe zu daß ich mir das Album auch mehrmals anhören mußte bis es sich mir öffnete, allerdings sind sich hier alle einig, sowohl Musikjournalisten als auch Fans, daß Demanufacture ein absolutes Meisterwerk geworden ist, das derart neu und innovativ ist/war daß mir zur Zeit kein vergleichbares Stück Musik einfällt das die Metalwelt dermaßen auf den Kopf gestellt hat.

Wertung: 10 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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