Review Firespawn – Shadow Realms

  • Label: Century Media
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Death Metal

Sieht man sich das Line-Up der kürzlich gegründeten Death-Metal-Bestie FIRESPAWN an, läuft wohl jedem Todesblei-Enthusiast das Wasser im Mund zusammen: Necrophobic, Entombed A. D., Six Feet Under, Unleashed, die Liste der Bands, in denen die Mitglieder von FIRESPAWN schon gespielt haben, ließe sich noch ewig fortsetzen. Ob es da wirklich eine neue Anlaufstelle für musikalischen Output braucht, sei mal außer Acht gelassen, denn das Debüt „Shadow Realms“ ist schlicht und ergreifend ein tolles Album geworden und nur darauf kommt es letzten Endes an.

FIRESPAWN spielen erwartungsgemäß schwedisch angehauchten Oldschool-Death-Metal, recyceln dabei jedoch nicht einfach das bereits hinreichend Bekannte, sondern trumpfen mit Ideenreichtum und Spielfreude. Bereits der Opener „The Emperor“ beginnt recht untypisch mit minimalistischen, unheimlichen Bläsern, dann bricht die auf dem diabolischen Artwork dargestellte Hölle los. Der Track haut ordentlich rein, der Refrain geht schnell ins Ohr (was auch auf die meisten anderen Songs zutrifft) und hin und wieder zeugen kurze, düstere Clean-Gitarren-Passagen von der teuflischen Atmosphäre, die uns im Laufe des Albums noch mehrmals begegnet.
FIRESPAWN begnügen sich nämlich nicht mit stumpfen Gewaltdarstellungen, sondern befassen sich vielmehr mit der Hölle und allem, was daraus hervorkommt (was bereits der Bandname andeutet). Bestes Beispiel dafür ist das eher langsame, unheilschwangere „Lucifer Has Spoken“, das in puncto Stimmung sogar an Behemoths „The Satanist“ erinnert, was unter anderem durch die beschwörenden Cleans im Refrain bedingt ist. Ansonsten bleiben FIRESPAWN aber dem Death-Metal treu, es wird gescreamt und gegrowlt was die Stimmbänder hergeben, trotzdem sind die Texte die meiste Zeit über leicht zu verstehen.
Die Gitarren hinterlassen ebenfalls einen durchwegs positiven Eindruck, die Riffs sind heavy, aggressiv und bleiben im Gedächtnis. Auch an halsbrecherischen Soli mangelt es nicht („Spirit Of The Black Tide“!). Die Drums werden ebenso furios bearbeitet, da bleiben keine Death-Metal-Wünsche unerfüllt. Erfreulich ist auch die Vielfalt, mit der FIRESPAWN durch die „Shadow Realms“ brettern. Mal gibt man sich groovig („All Hail“), dann wieder stampfend („Imperial Burning“) oder rasant wütend wie im abschließenden eher kurzen „Infernal Eternal“. Mit „Contemplate Death“ findet sich sogar ein rein akustisches, geheimnisvolles Zwischenspiel.

Nach einer knappen Dreiviertelstunde ist die überwiegend im Midtempo-Bereich angesiedelte Prügelorgie auch schon wieder vorbei und ist damit weder zu kurz noch zu lang. Klar, FIRESPAWN brechen hier keine Konventionen, aber sie machen sich die Stilmittel des Genres gekonnt zu Nutze und überzeugen auf ganzer Linie. „Shadow Realms“ beinhaltet alles, was man sich von einem Death-Metal-Album erhofft und sogar noch mehr. Ein Reinhören sei nicht nur eingefleischten Todesmetallern empfohlen.

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Wertung: 8 / 10

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