Das Cover von "The Final Stand" von Freternia

Review Freternia – The Final Stand

Der traditionelle Power Metal ist wieder angesagt und dieses Revival hat positive Auswirkungen: Neben allerhand jungen Bands kommt auch manch alteingesessene Formation aus der Versenkung, was u. a. die ein oder anderen schwedischen Genre-Veteranen auf den Plan ruft. Nachdem die – fast vergessenen – Insania bereits im vergangenen Jahr mit einem überraschend starken Album zurückgekehrt waren, folgen nun ihre Landsleute FRETERNIA. Die Truppe aus Gotland ist seit Ende der 90er aktiv, befand sich aber seit 2002 stolze 17 Jahre (!) im Winterschlaf, ehe sie 2019 mit „The Gathering“ erstmals wieder überaus erfolgreich von sich reden machte. Weil die Zeit gerade günstig ist, machte sich die Band sodann an die Arbeit für das nächste Album, das nun unter dem Namen „The Final Stand“ in den Regalen steht.

Die Schweden bleiben ihrem Sound auf „The Final Stand“ absolut treu und liefern mit Nummern wie „Dark And The Light“ oder „Flame Eternal“ bilderbuchmäßigen Power Metal im Stile der 90er bzw. Nullerjahre, der nicht selten an Genre-Größen wie Blind Guardian denken lässt. Weil FRETERNIA in diesem Zusammenhang auch auf wuchtige, tiefer gestimmte Gitarren als Gegengewicht zu Keyboards und Synthies setzen, klingt das nie altbacken und bietet stets den nötigen Druck. Dank dieser Kombination erinnern die thrashigen Riffs von „Endless Fight“ und „Shapeshifter“ auf angenehme Weise an die leider stillgelegten Persuader – es zeigt sich also: FRETERNIA spielen traditionellen Power Metal mit ordentlich Wucht.

Entsprechend ist Innovation sicherlich nicht das prägendste Merkmal von „The Final Stand“. Die Musik von FRETERNIA folgt in jeder Hinsicht den mindestens drei Jahrzehnte alten Regeln des Genres, aber die Band präsentiert die hymnischen Refrains und Gänsehaut-Melodien mit derart viel Enthusiasmus und Spielfreude, dass man ihr die ungetrübte Freude an diesem Sound ohne Weiteres abnimmt. Dabei ist die Mannschaft aus Borås ihrem Stil derart treu geblieben, dass sich selbst die Neuaufnahme von „Friends In Enemy Land“ (ursprünglich auf ihrem 2000 erschienenen Debüt „Warchants & Fairytales“ veröffentlicht) nicht weiter von den übrigen Songs der Platte abhebt.

Nachdem sie bereits für ihr Comeback „The Gathering“ durchweg mit Lob überschüttet wurden, setzen FRETERNIA diesen Weg nun fort und liefern mit „The Final Stand“ ein weiteres hervorragendes Power-Metal-Album ab. Während die Schweden das Genre hier in keinster Weise revolutionieren, punkten sie doch mit überschäumender Spielfreude und einem Höchstmaß an Energie. Zusammen mit ihren soliden technischen Fähigkeiten, absolut stilsicherem Songwriting und einer in jeder Beziehung zeitgemäßen Produktion ergibt das eine Platte, die den traditionellen europäischen Power-Metal-Sound gekonnt ins 21. Jahrhundert transportiert.

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Wertung: 8 / 10

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