Review Har – Visitation (EP)

  • Label: Regain
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Black Metal

Denkt man an Black Metal aus Israel, kommen einem sofort die mächtigen Melechesh in den Sinn. Das dieses Land aber noch mehr spannende Bands dieses Genres zu bieten hat, zeigen HAR eindrucksvoll auf ihrer neuen EP „Visitation“. Wo Melechesh auf groovenden Black Metal mit Elementen orientalischer Musik setzen, spielen HAR harschen, stellenweiße etwas chaotischen Schwarzmetall mit einer Prise Death Metal.

Ganz ohne Orientalik geht es aber dann doch nicht. Der Opener „A Shadow Henosis“ beginnt mit Schalmeien und einer orientalisch anmutenden Tonfolge. Ansonsten glänzt die EP aber durch herrlich rumpelnden und kompromisslosen Black Metal. Besonders auffällig sind die immer wieder auftauchenden hohen Schreie. Sie erzeugen eine gespentische, morbide Atmosphäre die den Hörer hinabzieht in die dunkle Welt von HAR.

Langsamer Songaufbau oder ruhige Momente sind Fremdworte für HAR. Die Band prescht mit furioser Wut und Energie durch die Songs und lässt dem Hörer keine Zeit, das Gehörte zu verarbeiten. Dies mag beim ersten Hördurchgang noch für Verwirrung sorgen, doch spätestens beim zweiten Mal entfaltet die Musik ihre Wirkung vollends.

Schade ist nur, dass der Spuk nach drei Songs auch schon wieder vorbei ist. Nachdem „Conjure The Black Flame“ mit gespenstischen Schreien ausgeklungen ist, ist man richtig enttäuscht, dass HAR nicht noch einen Song nachlegen. Die gute Nachricht ist, dass „Visitation“ der Vorbote für das noch für dieses Jahr geplante Debütalbum der Band ist.

Bei aller Euphorie gibt es doch einen Wermutstropfen: die Produktion. Natürlich darf ein Release wie dieses nicht glatt oder überproduziert sein, aber „Visitation“ kommt schon sehr dumpf und leise daher. Bei besonders harschen und chaotischen Passagen, klingt der Sound doch ziemlich matschig und undifferenziert. Bleibt zu hoffen, dass HAR dies auf ihrem Debut ändern werden.

Israel ist mit HAR um eine beachtenswerte Band reicher. Liebhaber rumpeligen Black-/Death-Metals mit einer morbiden Atmosphäre sollten hier unbedingt zugreifen.

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