Live-Alben sind ja immer so eine Sache: aufwendiges Dankeschön an die Fans oder doch eher Lückenbüßer bis zum nächsten Album, mit dem das Label noch ein bisschen Umsatz machen kann? Im Falle von HIGH ON FIREs „Spitting Fire Live“, soviel sei schon vorab verraten, geht die Tendenz klar zu Letzterem.
Doch der Reihe nach. Ende 2012 über zwei Shows verteilt aufgenommen, erscheint „Spitting Fire Live“ als Vol. 1 und Vol. 2 und damit tatsächlich in Form von zwei CDs, jeweils zum günstigen Preis oder als Doppel-LP, welche dann beide Scheiben der HIGH ON FIRE-Liveplatte enthält (die Cover der beiden Schieben unterscheiden sich lediglich in der Farbgebung – Vol. 2 ist rot eingefärbt).
Interessante Verfahrensweise, aber für ihre Gewöhnlichkeit waren HIGH ON FIRE ja noch nie bekannt. So konzentriert sich „Spitting Fire Live“ auch nicht auf das aktuelle Album der Oaklander, sonder umfasst Songs von allen sechs Alben und sogar vom 2002er Split mit Mastodon.
Neben dem amtlichen Umfang von 15 Songs, die ja bekanntermaßen gern auch mal etwas ausufern, sind sich HIGH ON FIRE auch in puncto Sound treu geblieben. „Spitting Fire Live“ knallt dermaßen brachial, dreckig und ungezügelt aus den Boxen, dass es eine wahre Freude ist und man sich direkt in einen kleinen, verschwitzten Club versetzt fühlt.
Musikalisch gehen HIGH ON FIRE wie immer zu Werke und präsentieren sich rau und ruppig, so weit von akademischem Post-Rock entfernt wie nur irgend möglich. Matt Pike und Co. holzen sich durch ein Set aus Sludge-Bomben, das dem geneigten Fan eine wahre Freude sein dürfte. Dabei wird „Spitting Fire Live“ vor allem von den monströsen Gitarren-Grooves und Patts Gekrächze dominiert, wobei die Leistung der Rhythmusfraktion hier nicht unter den Tisch fallen soll, da diese mehr als anständig ist.
Mit Hits wie „Frosthammer“ in der Setlist kann man eigentlich nichts falsch machen und das tun HIGH ON FIRE auf „Spitting Fire Live“ auch nicht. Vol. 1 und Vol. 2 enthalten nahezu gleich viele Songs und halten sich qualitativ die Waage, was die Anschaffung der Doppel-LP nahelegt. Für Fans der Band oder des Slugde eine wahre Freude.
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11. Juli 2013 Christoph Emmrich