Review Hollywood Undead – Five

Ohne Schlagzeuger, dafür aber mit einem martialisch-rebellischen Artwork und namhaften Gästen wie B-Real (Cypress Hill) oder Tommy Lee (Mötley Crüe) melden sich HOLLYWOOD UNDEAD mit ihrem fünften Studioalbum, das schlicht „Five“ betitelt wurde, zurück. Sie überraschen dabei mit einer gekonnten Mischung aus Crossover, Rap und New Metal, aber auch dem Hang zu eingängigen Pop-Titeln.

Die erste Video-Auskopplung „California Dreaming“ eröffnet den Longplayer und wummert mit jeder Menge Groove durch die Boxen. Vor allem der im Refrain zum Einsatz kommende Musyca Children’s Choir, der aus San Fernando Valley stammt, reichert den Song mit einem fast lieblichen Element an und baut dadurch einen interessanten Spannungsbogen auf. Doch HOLLYWOOD UNDEAD können auch ganz anders: „Whatever It Takes“ mausert sich zu einem fast lupenreinen Rap-Track, der von synthetischen Streichern getragen wird. „Bad Moon“ dagegen ist ein Pop-Song mit Hip-Hop-Einflüssen, der sich perfekt in die jüngere Linkin-Park-Diskografie einbinden würde.

Über die Produktion muss man eigentliche keine großen Worte verlieren, sie wird den 14 Titeln mit jedem Takt mehr als nur gerecht und schafft es eine intensive Atmosphäre aufzubauen. Ob mit ein- und ausleitender Akustik-Gitarre („Ghost Beach“) oder einer Prise kitschigem Pathos („Broken Record“) – die Musiker pfeifen scheinbar auf beschrittene Wege und setzen ihre Ideen konsequent um. Glücklicherweise liefert das Album dann doch einige Crossover-Stücke wie das knackige „Renegade“ oder das düstere „Pray (Put Em In The Dirt)“. Mit „Riot“ liefern sie dann gleich noch einen unerwartenden Clubhit ab, der von elektronischen Beats nach vorne getragen wird.

HOLLYWOOD UNDEADs „Five“ ist ein intensives Album geworden, das sich über weite Teile vom Rock und Metal entfernt. Hingegen setzt die Band mehrmals auf mit Rap versehene Pop-Songs und wird sicher den ein oder anderen Crossover-Fan damit verprellen. So können desöfteren Parallelen zu den legendären, aber ebenfalls umstrittenen Linkin Park gezogen werden. Etwas mehr Abwechslung zwischen den rockigen Songs und dem restlichen Output durch die Tracklist wäre wünschenswert gewesen. Trotzdem steht unter dem Strich ein sehr gutes und von diversen Genres inspiriertes Album.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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