Review In Battle – Kingdom Of Fear

  • Label: Candlelight
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Death Metal

Nach nun gut 80 von mir verfassten Reviews wird es schwierig die passenden Einleitungen zu finden – ich muss das einfach mal loswerden! Besonders aber, weil ich es erneut mit einer schwedischen Death Metal Combo zu tun habe, und noch viel mehr, weil die letzte Aeon war – jetzt IN BATTLE und ich werde das Gefühl nicht mehr los, dass Schweden kleiner ist als es den Anschein hat, oder es sind einfach weniger Einwohner als vorgegaukelt? Wie ich darauf komme? Schlagzeuger Nils Fjellström bereitet mir mit seiner Mitgliedschaft in diversen Gruppen Kopfschmerzen – neben Aeon ist er in Chastisement tätig, oder in Sänger Odhinns gleichnamiger Viking Band und ganz zufällig auch noch bei Dark Funeral. Vielbeschäftigte Menschen, die Schweden – kein Wunder, bei so vielen Death Metal Bands. Auch Gitarrist Tomas Elofsson kann einen prominenten Gastauftritt vermelden, er spielt die 6 Saiten bei keinen geringeren als God Among Insects.

Ich wende mich vom anfänglichen Geheule ab und widme mich dem Musikalischen, IN BATTLEs neuestes Album „Kingdom Of Fear“. Interessant daran fällt zuerst die Black Metal Anleihe des Soundbildes auf. Nils Fjellström – um bei diesem Mann zu bleiben – spielt, anders als bei Aeon, eine sehr stark betonte Snare und klingt etwas roher als sonst im Death Metal Bereich (Old School ausgeschlossen) üblich. Auch Sänger Odhinn schlägt diese Richtung ein und orientiert sich oftmals an mystisch wirkenden Vocals. Nur selten packen IN BATTLE die geballte und tief gestimmte Death Metal Käule in Form von zerschmetternden Riffs und abartigen Blast Beats aus, wenn, dann aber kräftig und brutal. Viel öfter spielt man aber eine recht gut gelungene wenn auch nicht neu erfundene Spielart die den Kompromiss aus Death Metal und Black Metal bildet, Beispiel gefällig? „Tyr“ (klar, der BM-Song des Albums muss so heißen) dürfte allen Fans dieser Kombination Tränen der Freude in die Augen treiben. Dass es aber auch anders geht wird gleich zu Beginn der CD mit „The Wandering One“ gezeigt. Hier wird auch deutlich, weshalb ich als Genre ohne groß überlegen zu müssen Death Metal gewählt habe. Schnelles Riffing, Blast Beats und tiefe Growls bilden das Grundgerüst eines mit viel Groove und ordentlich Schmalz daherkommenden Songs.Ich habe vorhin das „roh wirkende“ Schlagzeug angesprochen – das muss ich an dieser Stelle etwas relativieren. Der Sound der Scheibe entspricht dem, was 2007 als Standard betrachtet wird. Was ich die Zeilen zuvor meinte war lediglich, dass Snare und Hi-Hats etwas „penetranter“ gemischt sind – ich denke darunter sollte man sich nun etwas mehr vorstellen können. Druckvoll kommt „Kingdom Of Fear“ aber allemal daher, das Material wird dem Anspruch modernen Death Metals durchaus gerecht, was nicht zuletzt an Bassist John liegen mag, dessen Untermalung teilweise kräftig und als sehr passend auffällt.

Es gibt jedoch nicht ausschließlich Positives zu berichten, denn nachdem sich die erste Aufregung gelegt hat und man sich die CD etwas öfter angehört hat, kommen einem mehr und mehr Gedanken, wie die Scheibe wohl einen Tick interessanter hätte gestaltet werden können. So mancher Song wirkt etwas konzeptfremd und verläuft sich in seinem gleichgültigen Songaufbau. Langsame Stücke wie „Path Of Power“ erzeugen nicht den nötigen Effekt und überzeugen mich nicht vollständig, wenn man eine CD mit solchen Liedern bereichern möchte sollte der nötige Tiefgang nicht fehlen, so aber wirken diese Songs etwas lieblos und arm an Details.

Zusammengefasst ist „Kingdom Of Fear“ aber sicherlich ein gelungenes Werk, mit den wenigen angesprochenen Kritikpunkten kann man durchaus leben, so darf man, auch wenn man kein Fan der genannten Protagonisten ist, näher hinhören. „Kingdom Of Fear“ ist kein innovatives Album, kein Meilenstein, aber trotzdem ein Album das mehr als nur einmal Freude bereiten wird. Solider Death Metal mit „schwarzen“ Einflüssen – nicht nur für Fans zu empfehlen!

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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