Review Ixion – Return

  • Label: Finisterian Dead End
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Doom Metal

Auf „Enfant De La Nuit“ haben uns die französischen Atmospheric-Doom-Metaller IXION zuletzt auf eine fantastische Reise durch das Weltall mitgekommen, die sich wie ein Traum anfühlte. Mit dem passend betitelten „Return“ meldet sich das Trio nun zurück und schon die helle, himmlische Bildsprache verrät, dass das Album zwar ebenfalls voll und ganz auf den Aufbau von Atmosphäre ausgelegt ist, allerdings eine andere als die des Vorgängers. Ihren charakteristischen Stil haben IXION zwar auch auf ihrer nunmehr dritten Platte beibehalten, dennoch ist eine stilistische Neuausrichtung eindeutig herauszuhören, die Gutes, aber leider auch Schlechtes nach sich zieht.

Der mit knapp sechs Minuten längste Track und Album-Opener „Out Of The Dark“ setzt zu Beginn noch nahtlos bei „Enfant De La Nuit“ an: melancholische, getragene Leadgitarren treffen auf schleppende Drums und spacige Keyboards und Electro-Klänge. Schon bald macht sich jedoch die erste Schraube bemerkbar, an der IXION gedreht haben: Der verschlafene Klargesang, der sich auf dem letzten Album noch in einem ausgeglichenen Verhältnis mit den tiefen, fast schon flüsternden Growls abgewechselt hatte, übernimmt auf „Return“ die Führung.

Sowohl der gutturale Gesang als auch die kräftigen Doom-Gitarren spielen hier nur noch eine Nebenrolle. Dementsprechend ist auch die Produktion um einiges seichter ausgefallen, was zwar durchaus zu der ruhigeren Instrumentalisierung passt, die Musik aber leider auch kraftloser erscheinen lässt. In Verbindung mit den leider recht uninteressant arrangierten, verträumten Cleans nimmt der allzu kleinlaute Sound den Kompositionen unglücklicherweise viel von ihrer potentiellen Spannung.

Dabei haben IXION als Songwriter eigentlich nichts verlernt. Die neu hinzugetretenen Clean- und Akustikgitarren verleihen den Songs zum Teil eine wunderbar friedliche Grundstimmung („World Of Silence“) und für das bisweilen klassisch angehauchte Piano haben sich die Franzosen so manche elegante, gefühlvolle Melodie einfallen lassen („The Ocean“). Auch der erhöhte Einsatz der träumerischen Keyboard-Flächen ist grundsätzlich eine vielversprechende Neuerung. Auf das erschaffen von Atmosphäre verstehen sich IXION also nach wie vor und ihre Bereitschaft, Neues auszuprobieren, sollte natürlich nicht ungewürdigt bleiben. Im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger fällt „Return“ letztlich jedoch etwas enttäuschend aus.

Dass sich IXION auf ihrer dritten Scheibe ausgehend von der geheimnisvollen und auch ein wenig düsteren Stimmung von „Enfant De La Nuit“ einem eher leichteren, sonnigeren Klang zuwenden, ist für sich genommen keineswegs ein Fehler. Sofern die drei Franzosen ihren Atmospheric Doom Metal noch ein wenig besser auf diese neue Wegrichtung abstimmen, können dabei in Zukunft noch ein paar außergewöhnliche Alben herauskommen. „Return“ ist hingegen aufgrund seines schwachen Sounds, seiner schläfrigen Vocals und einiger Filler-Nummern jedoch leider noch ein eher zwiespältiges Vergnügen. Ein bisschen mehr Power hätte den schwebenden Melodiebögen sicherlich nicht geschadet.

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Wertung: 6 / 10

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