Legion Of The Damned - The Poison Chalice

Review Legion Of The Damned – The Poison Chalice

  • Label: Napalm
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Thrash Metal

Vier Jahre nach dem letzten Album „Slaves Of The Shadow Realm“ melden sich LEGION OF THE DAMNED um Frontman Maurice Swinkels zurück. „The Poison Chalice“ ist das neunte Album der Niederländer, die nach der Hinzunahme von Gitarrist Fabian Verweij nun erstmals zu fünft agieren. LEGION OF THE DAMNED stehen seit je her für death-black angehauchten Thrash, nie besonders virtuos, dafür aber geradlinig und treibend.

Nach einem kurzen Stelldichein preschen die Niederländer mit „Saints In Torment“ gleich los, agieren dabei aber zwischendrin ein wenig melodisch-verspielter als üblich, was einen soliden Einstieg ins Album darstellt. Dieser Anflug von Harmonie wird mit den einleitenden Worten „I will enjoy killing one person every day“ des folgenden Tracks „Contamination“ schnell wieder weggepustet und LEGION OF THE DAMNED machen ihrem womöglich eher ungeliebten Ruf als „Bolt Thrower des Thrash Metals“ alle Ehre. Der Verpflichtung Fabian Verweijs als zweiten Gitarristen macht sich in der zweiten Hälfte von „Progressive Destructor“ erstmals so richtig bemerkbar, versprühen die Herren an den Sechssaitern hier Spielwitz und stampfenden Groove.

Die düstere Nummer „Skulls Adorn The Traitor’s Gate“ untermalt in der Folge die Vorliebe der Truppe für Stilmittel aus dem Black Metal und wartet dazu noch mit einem rasanten Gitarrensolo auf. Eine der stärksten und vielfältigsten Nummern der „The Poison Chalice“ ist dann das längste Stück der Platte, „Behold The Beyond“, leidet aber insbesondere am Anfang unter völlig inkonsistentem Mixing: In manchen Passagen sind die Vocals von Maurice Swinkels klar in den Vordergrund gehoben, dann wieder geht er neben den Instrumenten vollkommen unter. Hat sich das während des Producings niemand mehr angehört? Das klingt sonderbar und unbeabsichtigt und trübt insgesamt den Genuss des ansonsten erstklassigen Titels enorm.

„Savage Intent“ ist dann eine urtypische LEGION OF THE DAMNED-Nummer, die mit thrashigen Riffs anschiebt und mit einem sehr schönen Solo entzückt. Trotz, oder eher wegen des handwerklichen Purismus ein sattes Brett!

Mit dem furiosen Finale in Form der vorab veröffentlichten Singles „Beheading Of The Godhead“ und dem brutal schnellen Titelsong beweisen LEGION OF THE DAMNED mit „The Poison Chalice“, dass sie nach wie vor eine große Nummer in ihrem Sektor sind. Die bewährte, düstere Art Thrash Metal zu spielen, der unverwechselbare Gesang und das permanente Dauerfeuer der Akteure, und insbesondere die dazu gewonnene Variationsbreite durch die zweite Gitarre verleihen den Niederländern einen neuen Glanz. „The Poison Chalice“ bietet zehn lebhafte Songs, die die Band natürlich kaum in einem völlig neuen Gewand präsentiert, aber sicherlich facettenreicher wirken lässt als zuvor.

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Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Andreas Althoff

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