Review Limp Bizkit – Chocolate Starfish And The Hot Dog Flavored Water

„Chocolate Starfish And The Hot Dog Flavored Water“? Wohl bereits jetzt einer der dümmsten Alben-Namen aller Zeiten. Aber auch der gute Vorgänger „Significant Other“ hatte keinen tiefsinnigen Titel, also nicht abschrecken lassen. Oder doch, wenn man bedenkt, wie kurz die Zeitspanne zwischen den beiden CDs ist? Schadet das nicht zwangsläufig der Qualität?

Auf jeden Fall blieb man so einigen der zuvor erprobten Erfolgszutaten treu: eine fett groovende Produktion von Terry Date, zahlreiche Gastauftritte (u.a. sind Method Man und Scott Weiland wieder mit von der Partie) und die exakt selbe Albumstruktur.

In alter Keks-Tradition fängt das Werk dann auch mit einer verzerrten Stimme im „Intro“ an. Schließlich stellt man endgültig in „Hot Dog” fest, dass sich am Stil der Band nichts geändert hat. Dursts (ungewohnt nervtötender) Sprechgesang, Borlands zum Teil ausgezeichneten Riffs, Rivers‘ und Ottos oft hervorragende Rhytmen und Lethals Samples bestimmen die Scheibe. Instrumental gesehen lässt sich oftmals Verbesserung ausmachen. Allerdings sind die Songstrukturen größtenteils ein Rückschritt. Zu refrainlastig sind die Mehrheit der Lieder.Des weiteren hat man es nicht geschafft sich vom bewährten „Intro-Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Bridge-Refrain-Refrain“-Prinzip zu entfernen und sich weiterzuentwickeln.

Schade eigentlich, bedenkt man doch die vielen guten Ansätze und das vorhandene Potential dieser Band. Vor allem die ruhigen Alternative-Stücke und Balladen „The One“, das schöne „Hold On“ (dank Weiland) und „It’ll Be Ok“ mit Abstrichen wissen zu gefallen. Darüber hinaus ist „Boiler“ ein ganz großer Höhepunkt der Bandgeschichte. Vielleicht sogar ihr bisher bester Song. Sehr atmosphärisch und düster. Natürlich ist ebenso „Take A Look Around“ zu erwähnen, welches dank des „Mission: Impossible“-Themas zu überzeugen weiß.

Ansonsten sieht es aber sehr mau aus. Die reinen Hip Hop Lieder sind diesmal sehr durchschnittlich („Getcha Groove On“) bis arg grausam („Rollin’ (Urban Assault Vehicle)“) geraten. Die sonstigen Rock-Songs leiden entweder an ihrem langweiligen Aufbau, Dursts nervig verzerrter Stimme oder ganz einfach an den Texten. Diese scheinen auch von Album zu Album immer weiter zu degenerieren: Der Sinn von „Rollin’“, „Full Nelson“ oder „Hot Dog“ wird einem wohl für immer verwehrt bleiben. Der inflationäre Gebrauch von Schimpfwörtern ist schlicht und ergreifend erbärmlich.

So kann man diesen Silberling nur als herbe Enttäuschung einstufen. Anstelle von Weiterentwicklung fand nicht mal Stagnation, sondern viel mehr Verschlechterung statt.
„Chocolate Starfish And The Hot Dog Flavored Water“? Böse Zungen würden an dieser Stelle sagen: Der Name ist Programm. Und diesen Stimmen schließe ich mich an.

(Thomas)

Wertung: 4 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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