Review Mithotyn – In the Sign of the Raven

Mithotyn lieferten mit „In the Sign of the Raven“ 5 Jahre nach der Bandgründung ihr Debüt ab, das in der Szene einschlug wie ein Hammer. Mit Bands wie Thyrfing, Enslaved und Einherjer werden Mithotyn oft verglichen, und vor den genannten Bands brauchen sich die Schweden wirklich nicht verstecken. Und um nicht drum rum zu reden, können sie die genannten Bands meiner Meinung nach sogar toppen.Mit ihrer Mischung aus traditionellem Heavy Metal, Thrash-Riffs, Blastbeat-Parts, lupenreinen Black Metal Vocals und den stimmungsvollen und atmosphärischen Folk-Elementen ist Mithotyn schon mit ihrem ersten Album ein Meilenstein des Viking Metal gelungen.

Schon der Opener „Upon Raging Waves“ zieht einen mit dem anfänglichen Meeresrauschen und der bald einsetzenden Melodie in seinen Bann und verbreitet schon in den ersten Sekunden dieser insgesamt fast einstündigen Scheibe ein mittelalterliches Flair. Sehr genial gemacht sind die gesamte Spielzeit über die epischen und majestätischen Chöre, die sich wunderbar mit der räudigen Stimme von Karl Larsson ergänzt.
An Abwechslung wird hier wirklich eine Menge geboten. Jeder Track hat seine eigene Identität, ob jetzt langsame Midtempo-Songs wie das geniale und 4 ½ minütige Instrumental „Lost in the Mist“ oder das recht rasante „Embraced by Frost“, wie auch lupenreine Folk-Songs, nämlich „Tills Dagen Gryr“ und „Let Thy Ale Swing“. Trotz der durchgehend genügend vorhandenen Härte und Aggressivität muss man Mithotyn auch einen gewissen Grad an Eingängigkeit zusprechen, denn die Melodien und Rhythmen setzen sich einfach mit größter Freude im Gehör fest.
Überall finden sich klasse Passagen zum mitgrölen, bangen und sogar zum schunkeln, hier ist vor allem „In the Forest of Moonlight“ überragend. Im Grunde genommen ist das Stück zwar recht ruhig und getragen, aber man kann wunderbar mitgehen, wie auch zum achtminütigem Kracher „Stories Carved in Stone“, bei dem vor allem die Headbangerschaft zu ihrer Freude kommen wird, denn hier werden fesche Thrash-Riffs mit dem wechselnd rhythmischen Drumming und den Blastbeat-Parts verbunden.

Die neun Lieder (Die Tracks 7 und 11 mal ausgenommen) haben eine durchschnittliche Spielzeit von über sechs Minuten, die man immer spannend füllen kann, ohne auch nur eine einzige langweilige Passage einzustreuen oder einen Füller aufs Album zu pressen. Hier wird durchweg meisterhafte Qualität geboten, die es in sich hat und womit sich Mithotyn den Viking Metal Thron verdientermaßen erobert haben.
Die Nachfolger „King of the Distant Forest“ und „Gathered around the Oaken Table“ sind zwar noch besser, und mit Rickard Martinsson anstelle von Karl Larsson als Leadsänger hat man auch eine sehr gute Wahl getroffen, was jedoch nicht heissen soll, dass ich an den vorzüglichen Stimmeskünsten des Herren Larsson etwas auszusetzen hätte – nur Martinssons Organ spricht mich doch noch ein wenig mehr an.
Etwas schade ist an den Wiederveröffentlichungen über Hammerheart Records, das das schöne Cover der ursprünglichen Version gegen ein liebloses und künstliches Artwork ersetzt worden ist. Das schmälert aber nichts am akustischen Aufgebot, und das sollte jeder, der auch nur ansatzweise auf eines der oben genannten Merkmale steht, mal gehört haben!

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert