Review Nevermore – The Politics of Ecstasy

Das Nevermore nicht erst seit „Dead Heart in a Dead World“ eine der beeindruckendsten Combos der Szene sind, beweisen die – damals noch – 5 Jungs aus Seattle schon auf ihrem 96er Werk „The Politics of Ecstasy“, einem Album, das man größtenteils ohne schlechtes Gewissen als vertonte Wut bezeichnen kann. Vertonte Wut über korrupte Politik, eine kranke Gesellschaft und verlogene Medien in einer kaputten Welt und zwar textlich und musikalisch auf höchstem Niveau.
Über Riffwände zwischen heftigstem Nackenbrecher ( „The Seven Tongues of God“; „Next in Line“) und fast schon groovendem Rock ( „This Sacrament; Lost“) legt sich Warrel Danes Ausnahmestimme, die entweder langsam, bedrohlich über rasenden Doublebassattacken schwingt („Next in Line“) oder mit brachialer Kraft alles niederschreit („TheSeven Tongues of God“).

Die teilweise sehr sperrigen Kompositionen („The Learning“; „The Politics of Ecstasy“) mit oftmals extrem vertrackten Rhythmen ( „42147“; „This Sacrament“) sind in der Regel alles andere als eingängig und die meiste Zeit wirklich schwer zuhören. Was einem das Hören ebenfalls nicht leichter macht, sind die extremen Stimmungen und Emotionen, die Nevermore schaffen. Während „Passenger“ alle Trauer und Verzweiflung der Welt in sich zu vereinigen scheint und „The Tiananmen Man“ für Nevermore Verhältnisse schon wieder sehr melodisch ist, bricht der Titeltrack unendlich hasserfüllt wie eine unaufhaltsame Maschine über einen herein. Es mag noch so negativ klingen, aber dennoch ziehen Nevermore alles andere als runter. Vielmehr wohnt den Stücken eine unglaubliche Kraft inne, die , wenn sie sich erst entfalten hat, den Hörer kaum noch loslässt.

Zwischen recht klassischem Power Metal ( „42147“) und heftigem Thrash ( „The Seven Tongues of God“) loten die Stücke so ziemlich alles aus, wobei aber vor allem Danes Stimme eine eindeutige Genrezuordnung fast unmöglich macht.Eine Band, an der vom Sound bis zu den Melodien fast alles irgendwie einzigartig ist, darf man sich eigentlich nicht entgehen lassen, egal wie schwer „The Politics of Ecstasy“ zu hören sein mag. Wenn es einen einmal gepackt hat, lässt es nicht mehr los!!

(Alexander)

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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