Review Oceans Of Sadness – Send In The Clowns

Eine der ersten positiven Überraschungen des noch jungen Jahres ist der belgischen Band Oceans Of Sadness mit ihrem neuen Album „Send In The Clowns“ gelungen. Zwar sind sie hierzulande noch weitgehend unbekannt, das könnte sich mit diesem dritten Album im Gepäck und ordentlich Promotion schon bald ändern.

Einordnen und kategorisieren lässt sich die Musik der sechs nur recht schwer, sind doch viele Einflüsse vorhanden. Grob umschrieben würde ich es mit Melodic Death Metal auszeichnen, dazu kommen dann eben typische Black Metal-Riffs, eine teils melancholische Stimmung, die sich mit wilden und aggressiven Blastparts sowie progressiven Spielereien das Feld teilt, und zwischendrin tritt auch mal ne folkige Schlagseite an die Oberfläche. Auch der Sänger steht der instrumentalen Vielfältigkeit in nichts nach, so beherrscht er sowohl tief gegrunzte, gekrächzte und ebenso die klare Stimmlage sehr gut. Das Label möchte die Band mit „Für Fans von Cradle of Filth, Amorphis, Opeth und Dark Tranquillity“ anpreisen, womit sich alles gleich noch konfuser lesen mag.

Dabei fügen sich die einzelnen Teile nahezu perfekt zu einem homogenen Ganzen zusammen, dass alles andere als alltäglich oder gewöhnlich ist und eine große Portion Eigenständigkeit mit sich bringt. Und im Gegensatz zu vielen anderen Bands passen hier sogar die Soli an den Stellen, an denen sie gespielt werden, wie zum Beispiel in einem der besten Lieder „You`ve Slain“, mit leicht orientalischem Touch. Die drei instrumentalen Zwischenspiele, die ja recht leicht an den zusammenhängenden Namen zu erkennen sind, passen wegen ihrer elektrischen Ausrichtung nicht so recht ins Bild, wenn sie fehlen würden, wäre das alles andere als ein Beinbruch. Bei den zehn richtigen Stücken, die allesamt zwischen dreieinhalb und fünfeinhalb Minuten dauern, gibt es keinen einzigen Ausfall, nur hochklassige Songs haben es auf die Scheibe geschafft. Mit „Ode To The Past“ ist darunter noch ein Instrumental, das ist dafür aber richtig gut und passt auch zum Rest der Musik, ist allerdings etwas ruhiger gehalten und kann mit einer traumhaften Melodie begeistern.

Was hier vielleicht etwas fehlt, ist ein absoluter Killerüberhit, der unter den anderen etwas heraussticht. Dafür sind aber alle Lieder nahezu gleich gut. Als Anspieltipps würde ich neben den beiden schon erwähnten noch „Eyes Like Fire“ nennen. Verbesserungswürdig wäre hier der Sound, der mehr Druck vertragen könnte, ansonsten kann „Send In The Clowns“ – was ich übrigens für einen weniger guten Albumtitel empfinde – auf ganzer Linie überzeugen und wird noch oft in meiner Anlage rotieren.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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