Review Onslaught – VI

Bereits 1982 gegründet, gehören ONSLAUGHT zu den echten Veteranen der Thrash-Szene. Dass die Band dabei von 1991 bis 2004 auf Eis lag, erklärt, warum die Truppe erst vergleichsweise wenig Alben auf dem Konto hat: Schlicht „VI“ betitelt, erscheint nun tatsächlich erst das sechste Langeisen der Gruppe aus Bristol.

So unspektakulär der Album-Titel auch sein mag: Bereits das Artwork von Par Oloffson, das für eine Thrash-Platte viel passender nicht sein könnte, sieht hier verdammt vielversprechend aus. Und wirklich: „VI“ dürfte wenige Fans der Vorgänger-Alben „Killing Peace“ (2007) und „Sounds Of Violence“ (2011) kalt lassen. Nach kurzem Cleangitarren-Intro im Stile legendärer Thrash-Alben wie Destructions „The Antichrist“ legen ONSLAUGHT mit „Chaos Is King“ direkt mit Vollgas los. Der moderne, dabei aber trotzdem nicht überproduzierte Sound, für den der Schwede Thomas ‚Plec‘ Johansson verantwortlich zeichnet, gibt dem Album direkt etwas mehr Schwung mit auf den Weg, als das beim direkten Vorgänger der Fall war. Das steht dem Album, dessen Riffs gewohnt direkt und schnörkellos aus den Boxen preschen, äußerst gut zu Gesicht, gibt es dem Ganzen doch einen sehr aggressiven Anstrich. Von „primitiv“ sind ONSLAUGHT allerdings auch auf „VI“ wieder weit entfernt – hierfür sorgen sowohl die gekonnten Lead-Gitarren als auch das mehr als amtliche Drumming von Band-Neuzugang Mic Mourihan. Gepaart mit Sy Keelers Gesang, der bisweilen beeindruckend deutlich nach Sodoms Tom Angelripper klingt, ergibt sich so eine kraftvolle Mixtur, die zwar vielleicht keinen Innovationspreis gewinnt, die Haare aber spätestens in der Livedarbietung zum Fliegen bringen wird. Zur Vorbereitung darauf in den eigenen vier Wänden ist „VI“ wärmstens zu empfehlen!

Auf „VI“ halten sich ONSLAUGHT nicht lange mit großen Überraschungen auf, sondern liefern schlichtweg das, was sie am besten können: kompromisslosen Thrash Metal, der mit der richtigen Mischung aus brachialen Riffs, virtuosen Leads und Mitgröl-Refrains nicht nur nüchtern betrachtet richtig Freude macht. So einfach kann guter Metal sein – kaufen!

Wertung: 8 / 10

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