Review Perzonal War – Different But The Same

„So hätten Metallica nach dem Black Album klingen müssen“. Diesen Satz hat man schon so oft gelesen. Doch auf keine CD trifft dieses Statement so zu wie auf das dritte Album der Thrasher aus Siegburg. Eine unglaubliche Mischung aus Härte und Melodie, die jedoch zu keiner Zeit ein Metallica Abklatsch darstellt, Eigenständigkeit wird groß geschrieben! Unterstützt werden Perzonal War dabei bei zwei Songs von Victor Smolski, seines Zeichens Gitarrist von Rage.

„Time Of Lies“ legt los, als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter den Musikern her, so heftig beginnt nicht nur das ein oder andere „Destruction“ Album. Herrlich düster und voll auf die Fresse. „Bleeding“ stampft und walzt so heavy aus den Boxen, dass auch die Ohren „bleeden“, im positiven Sinne natürlich. Mit diesen 2 Songs wird der Nacken des geneigten Bangers schon arg strapaziert. Doch Ausruhen ist nicht, bei „Born“ kreist der Kopf, um auch nur annähernd der Geschwindigkeit des Liedes Herr zu werden. Der Refrain ist mehr als Mitgröhl-kompatibel, die Gitarren sägen so richtig schön durchs Zwerchfell, ehe man durch wunderbare, teilweise Doppelgitarren Soli erfreut wird. „The Progress“ ist ein von Victor Smolski geschriebenes Intermezzo, dessen Sinn ich ehrlich gesagt nicht so ganz begreifen kann.

„Open My World“ ist ein räudiger Bastard aus „Until It Sleeps“ von Metallica und der „Icon“ bzw. „Draconian Times“ Phase von Paradise Lost. Bei diesem wahnsinnigen Gespür für göttliche Gesangs-Melodien muss auch ein gestandener Metaller wie ich gestehen, dass einem vor Freude die Tränen in die Augen schiessen. Was für ein Übersong! Bei „The Urge For More“ darf Victor Smolski zum ersten Mal zur Gitarre greifen. Und nach dem etwas langsameren Vorgänger stampft es nun wieder gewaltig. „Blinder“ schlägt in die gleiche Kerbe, es stampft, es scheppert, das Tempo wird variiert, die Soli sind in Orgasmusnähe und Mitgegröhlt darf ebenfalls werden.
„Dragon’s Mouth“ ist der zweite Einsatz von Victor Smolski. Hier wird einem das letzte bischen Nacken abverlangt. Gnädigerweise wurden ein paar langsamere Parts eingebaut, speziell beim Refrain, sonst könnte man den Kopf gleich neben dem Mülleimer aufsammeln!

Der Name hätte es ja schon verraten müssen, „What Is God“ kommt ultradüster daher, jedoch vollbringt Matthias wiederum wahre Gesangswunder. Wie schafft man es, einem düsteren Stampfer so wunderbaren Gesang zu verpassen und trotzdem wirkt alles homogen? Unglaublich! Das Grundriff von „Our Century“ erinnert etwas an eine schnelle und düstere Version von „Accept“, allerdings braucht niemand zu befürchten, es würde ein „Happy-Metal“ Refrain folgen, ganz im Gegenteil. Und spätestens nach dem ein oder anderen Break und mal wieder mächtig sägenden Gitarren ist auch der Vergleich aus der Welt. Mit „Ending Dreams“ endet auch leider schon die CD. Und zu Beginn rennt man unweigerlich zum CD-Player, ob die CD nicht schon ein Lied vorher aus war und der Wechsler zum nächsten SlipKnot Album geswichted hat. Doch auch der Vergleich ist schnell vom Tisch und man wird von einem stampfenden Rausschmeisser verabschiedet.
br>Wie steht es so schön im Booklet: „And always remember, we just pierced your asses babies“. Ein Hammer folgt dem Anderen, und mit wundem Arsch kann man nur sagen: Viel besser wie dieses Album geht’s nicht!

(Oli)

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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