Review Perzonal War – Captive Breeding

  • Label: Metalville
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Thrash Metal

Keine schlechte Bilanz, die PERZONAL WAR vorzuweisen haben: 16 Jahre gibt es das deutsche Quartett bereits und mit „Captive Breeding“ legt es das mittlerweile siebte Album vor. Da ist es eigentlich schade, dass die Jungs nie über den Status einer Underground-Band herausgewachsen sind, auch wenn sie im Untergrund der Metalszene zu den ganz Großen gehören. Dass PERZONAL WAR allerdings auf keinerlei Mitleid angewiesen sind, beweisen sie mit ihrem neuen Longplayer.

Der strotzt nämlich durch seine starken Kompositionen nur so vor Selbstbewusstsein und das völlig zu Recht. Vier Jahre – so lange wie noch nie – hat es gedauert, bis sich die Deutschen nun mit einer neuen Full-Length-Scheibe zurückmeldeten und was soll man sagen: Das Warten hat sich gelohnt. PERZONAL WAR galten in früheren Tagen als teutonische Kopie von Metallica, konnten dieses Etikett aber mittlerweile erfolgreich abschütteln. Als Hörer, der bis dato mit der Musik der vier Herren unvertraut war, kann ich Ähnlichkeiten mit den Four Horsemen auch nur heraushören, wenn ich es unbedingt will. Im Wesentlichen bewegen sich PERZONAL WAR stilltechnisch mittlerweile aber in anderen Fahrwassern.

Als Grundgerüst dient dem Vierer weiterhin Thrash Metal, der jedoch durch die modernere Ausrichtung und den vielseitigen Gesang von Frontmann Matthias Zimmer aus seinen Genregrenzen gehoben wird. Zimmer geht dabei mit seiner angerautem Stimme zwar durchaus aggressiv zu Werke, Shouts oder gar Growls bleiben jedoch außen vor und das passt auch so. Gerade die Passagen mit eher getragenerem Tempo und zahmerem Temperament werden durch den weitgehend klaren Gesang so richtig gut.

Man merkt also, auch bei aller Härte und allem Gebolze, das immerhin das Rückgrat des Albums darstellt, kommt der melodische Anteil auf „Captive Breeding“ nicht zu kurz, dazu tragen Gitarren und Gesang gleichermaßen bei. Bei 13 Songs in knapp 56 Minuten muss man natürlich dazu sagen, dass die eine oder andere Eintönigkeit auftritt, was PERZONAL WAR mit ihren ausnahmslos gelungenen Refrains und den beeindruckenden Instrumental-Parts aber gut auszugleichen wissen. Dazu muss man sich nur mal die Thrash/Power-Nummer „Dead Man’s Theories“, den Midtempo-Groover „Lost“, das abwechslungsreiche „The Cocoon“ oder die wirklich hervorragende, hymnische Halbballade „Candor Hurts“ anhören.

Mit „Captive Breeding“ ist PERZONAL WAR ein eigenständiges, kraftvolles Werk gelungen, das Härte und Melodie, Brachialiät und Gefühl gekonnt miteinander verbindet. Dass die Jungs instrumental über jeden Zweifel erhaben sind, wird einem beim Hören ebenso schnell klar wie die erstrangige Qualität der Produktion. Zusammen ergibt das ein starkes, modernes Metal-Album, das Songs auf durchgängig hohem Niveau und frei von kompositorischen Schwächen bietet. Anhören!

Wertung: 8.5 / 10

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