Savage Existence - Savage Existence

Review Savage Existence – Savage Existence

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Groove Metal

Hört man erstmals Musik der aus Costa Rica stammenden Groove-Metaller SAVAGE EXTISTENCE, wird der ein oder andere unmittelbar an Dez Fafara von DevilDriver bzw. Coal Chamber denken. Der Sound ist durchaus ähnlich, sowohl instrumental als auch gesanglich. Liest man dann die Biografie der noch jungen Band, wird man davon verblüfft, dass ebendieser Dez Fafara tatsächlich als Manager der Truppe angeführt wird.

Inwieweit Band und Manager auch im kreativen Schaffen zusammenarbeiten, lässt sich nicht einschätzen. Doch der musikalische Output passt absolut. Eigenschaften der genannten Genre-Veteranen, angereichert mit Südstaaten-Flair Marke Texas Hippie Coalition erzeugen ein stimmiges Bild aus tiefgestimmten, satten und zuweilen auch verlangsamten Riffs und flottem Drumming. Sänger Anton Darusso verleiht dem treibenden Sound eine angemessene Stimme und bewegt sich dabei auf Pfaden, die Freunden aller genannten Bands sowie derer von Lamb Of God taugen dürften.

Insgesamt vier Singles sind schon vor der Album-Veröffentlichung vorgestellt worden. Darunter das ansich gefällige „Dumpster Water“, bei dem sich Darusso am Ende aber schwer in Experimenten verliert, die nicht so recht aufgehen wollen. Im Weiteren verfolgen viele Songs einen recht ähnlichen strukturellen Aufbau, der nicht bahnbrechend virtuos ist, aber das macht, worum es den Musikern geht: es ist leicht verdauliche Kost, es groovt und ist alles andere als langatmig. Mit der zwischenzeitlichen Hochgeschwindigkeitsnummer „Independence Day“ könnte man sogar einem Vergleich mit früheren Five Finger Death Punch standhalten. Das ist wahrlich eine gelungene Abwechselung, was das Tempo und die Intensität betrifft. Ein absoluter Anspieltipp für Neugierige.

Obwohl das Korsett im Groove Metal häufig doch eher eng geschnürt ist, was die musikalische Vielfalt anbelangt, fällt bei SAVAGE EXISTENCE ein angenehm ausgeprägter Hang zur Kreativität auf. Ein Manko ist aber, dass sich einige Songs im klargesungenen Chorus stark ähneln, weil dieser nach dem gleichen Schema vorgetragen wird. Das nimmt dem Album einiges an Dynamik und den einzelnen Song den Widererkennungswert. Allen voran „Steady Blows To The Head“, „Leap Of Faith“ und „Standing In Flames“ sind diesbezüglich doch zu verwandt. An der Stelle könnte Sänger Darusso mehr Vielfältigkeit einfließen lassen. Die Möglichkeiten dazu hat er jedenfalls, wie etwa mit „It’s All On You“, übrigens einer weiteren herausstechenden Nummer, bewiesen wird.

SAVAGE EXISTENCE präsentieren auf dem gleichnamigen Album zehn Songs bei einer Spielzeit von rund einer Dreiviertelstunde, die flott vergeht. Die Costa Ricaner tragen ihre Musik mit Spielwitz und Charakter vor, könnten in der Spitze aber noch ein wenig eigenständiger werden und somit den Eindruck, ein kleiner Bruder von DevilDriver zu sein, verdrängen.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Andreas Althoff

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