Review Sick Of It All – Nonstop

Ein Best Of-Album von SICK OF IT ALL? “Stark”, war mein erster Gedanke. Die Mannen um Lou Koller, die ja erst letztes Jahr das Album „Based On A True Story“ veröffentlichten, welches gleichzeitig zu den erfolgreichsten der Bandgeschichte gehörte, scheinen noch lange nicht genug zu haben – und so freute ich mich auf eine neue Runde frisch produzierte Kracher aus den ganzen 25 Jahren der Bandgeschichte.

Und das zurecht. Denn auf „Nonstop“ kommt sehr gut zur Geltung, dass SICK OF IT ALL von den drei großen New Yorker Hardcore-Bands wohl diejenige sind, die ihrem Old School-Stil über die Jahre hinweg am ehesten treu geblieben sind. Das bedeutet, dass auf neuartige Moshparts verzichtet wird, vielmehr grooven SICK OF IT ALL einfach durch äußerst gelungene Midtempo-Rhythmen. Oder es geht, ganz im Sinne des Punks, mit Tempo 100 Vollgas nach vorne. Nicht umsonst haben SICK OF IT ALL den Circle Pit erfunden – wer „Nonstop“ hört, weiß, warum.
Da sind stampfende, basslastige Songs dabei, temporeiche, mit eingängigen Refrains versehene („Injustice System“, „Scratch The Surface“), melodische, emotionale Streetpunk-Hymnen („Sanctuary“, „Friends Like You“), und nicht zuletzt Lieder im Stile von „World Full Of Hate“, mit denen SICK OF IT ALL das volle 360°-Feeling direkt in die heimische Stereo-Anlage verfrachten.
Dass dabei nur ein Song überhaupt die Drei-Minuten-Marke überschreitet, kann man dabei gut verschmerzen. Denn Hardcore steht nicht für Tiefgang. Sondern für Energie. Aggressionen. Emotionen. Und die kommen in jeder Sekunde dieses Best-Of-Albums rüber, sogar wenn Lou Koller mal verstummt und wie in „G.I. Joe Headstomp“ Basser Majidi und Drummer Setari munter vor sich hin wüten lässt. Dass bei SICK OF IT ALL immer noch eine sozialkritische Note mitspielt, versteht sich von selbst, und muss bei Titeln wie „Injustice System“ und „Us Vs Them“ eigentlich auch nicht erläutert werden.

„Nonstop“ ist als Albumtitel einfach perfekt. Denn der Name „Nonstop“ ist hier Programm. SICK OF IT ALL machen immer noch keine Pause. Wer eine solche braucht, der muss eben woanders suchen. Alle, denen das egal ist, dürfen sich zum wahnsinnig abgehtauglichen „Locomotive“ in den Pit stürzen und auf 25 Jahre truen Hardcore eine Wall Of Death starten!

Keine Wertung

Publiziert am von Pascal Stieler

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