Review Spiritual Beggars – Return To Zero

Um die SPIRITUAL BEGGARS war es nach dem 2005er Release von „Demons“ ruhig geworden, bis es im Juni des Jahres 2010 mehr oder weniger krachte, weil Sänger Janne Christoffersson bedingt durch seine Aktivität bei Grand Magus nicht mehr genug Zeit für die von Michael Amott geführte Truppe aufbringen konnte. Als Ersatz kam Apollo Papathanasio, der gleichzeitig bei Firewind singt und auch mit diesen bald wieder ein neue Scheibe vorlegen wird. Hier soll es nun aber selbstverständlich um „Return To Zero“ gehen, mit dem sich SPIRITUAL BEGGARS also nach fünf Jahren zurückmelden und beweisen wollen, dass sie keinen Millimeter Staub angesetzt haben und dass auch ein neuer Frontman die Musik eher stärkt als schwächt.

Vielleicht sollte man jetzt eigentlich viel Zeit damit verbringen, im Detail die Unterschiede zwischen alten und neuen Beggars zu diskutieren, aber eigentlich verliert man darauf schon die Lust, wenn die letzten Klänge des Intros verklungen sind und die ersten Gitarren von „Lost In Yesterday“ ertönen. Denn „Return To Zero“ klingt zum Teil mehr nach SPIRITUAL BEGGARS als selbst ältere Alben der Truppe, und daran ändert auch Apollo Papathanasio nichts, der erstens sowieso nicht viel anders als Mr. Christoffersson klingt, und wenn doch, seine Sache zweitens eigentlich noch besser macht als dieser. Und die Songs… Ja, die kommen daher, wie es sich für ein Album der Schweden gehört: Fette Stoner-Riffs, spacige, psychedelische Hammond-Orgeln und ein rockig-grooviges Grundfeeling, wie man es sich schöner nicht wünschen kann. Der Unterschied zu reinen Retro-Bands ist für mich aber hier, dass die Beggars ihren Sound sehr kompetent in das Jahr 2010 übersetzen und so der Atmosphäre des guten alten Rock ’n‘ Roll eine Glanzpolitur verpassen, ohne dessen Charme einzubüßen.Ansonsten gilt eben, was für Stoner-Alben (wonach die Jungs doch überwiegend tönen) häufig gilt: Der lässige Grundvibe ist entscheidend, und dass jeder Song eine Menge Drive aufbieten kann – Da muss das einzelne Lied nicht einmal DER riesige Ohrwurm sein, um die Stimmung und das gelungene Songwriting geht’s. Obwohl die Beggars hier mit „Rebirth Of Chaos“ oder den wunderschönen, bedächtigen Balladen „The Road Less Travelled“ und „Spirit Of The Wind“, die beide latent an Pain Of Salvations „Road Salt One“ erinnern, sogar noch höchst positiv überraschen, und auch die Soli können immer mit einer Extra-Portion Style und Gefühl punkten. Das Ganze gepackt in einen kräftigen, raumfüllenden Sound und fertig ist das gelungene Comeback-Album.

„Return To Zero“ ist sicher kein Kandidat auf das Album des Jahres 2010, aber doch eine sehr überzeugende, kompetente Umsetzung der musikalischen Richtung (oder sollte man sagen des musikalischen Gefühls?), welche SPIRITUAL BEGGARS verfolgen. Es macht richtig Spaß, „Return To Zero“ am Stück durchzuhören, und dafür gibt es trotz vielleicht etwas auf der Strecke gebliebener Weiterentwicklung eine mehr als ordentliche Punktzahl.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Marius Mutz

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