Review Stratovarius – Unbreakable (EP)

Die international verstärkte Symphonic-Metalband STRATOVARIUS sind seit Jahrzehnten eigentlich nicht mehr aus der symphonic-metallischen Szene wegzudenken. Trotzdem hatten sie aus den verschiedensten, meist bandinternen Gründen in der letzten Zeit ziemlich zu knapsen: Gerüchte, Schuldzuweisungen, fingierte Ausstiege, Nervenzusammenbrüche und Besetzungswechsel hielten die Band, die für ihre gleichermaßen virtuose Spielweise sowie für ihr ausgefeiltes Songwriting bekannt ist, von weiteren Taten ab. So erschien schon vor einem guten Jahr das im Allgemeinen gut aufgenommene Album „Elysium“.

Um zu demonstrieren, dass nun endgültig – auch nach dem Wechsel am Schlagzeug – alles wieder klar geht, haben sie kurz vor dem Release des neuen Albums schon einmal eine EP vorweggeschickt. „Unbreakable“ heißt sie und so will sich die Band auch präsentieren. Logisch, dabei vor allem auf altbekannte Trademarks zu setzen, zackige Gitarrenleads, zügiges Drumming, epische Keyboards und der einzigartige, wenn auch recht hohe Gesang von Frontmann Timo Kotipelto bescheren einen raschen Wiedererkennungswert wie in früheren Tagen. Das klingt die ersten drei Songs so weit, so gut ganz nett, die Perlen der Kurzscheibe haben sie aber ans Ende verfrachtet. Sowohl das sehr hymnische „Freedom“ als auch das ausgesprochen eingängige „Why Are We Here“ rocken nicht nur zügig drauf los, sondern bleiben auch gleich mal kräftig im Gehörgang. Sicherlich sind beide Songs nichts, was der geneigte Fan auf dem qualitativen Niveau nicht schon von den Finnen zu hören bekommen hat. Gute Songs sind es aber allemal, die spätestens an dieser Stelle zeigen, dass die Band keineswegs am Ende ist, sondern unzerbrechlich auch durch die anstehenden Untiefen, derer man sich bei einer Band, die beinahe schon boulevardtauglich ist, sicher sein kann.

23 Minuten Vorgeschmack auf STRATOVARIUS 2013 kann man sich schon mal geben. Echte Fans nehmen die EP sowieso im Vorbeigehen mit, alle anderen können zumindest die angesprochenen beiden Lieder anchecken und sich dann überlegen, ob sie sich im neuen Jahr nicht mal in Richtung symphonischen Metal ausstrecken wollen. Für Genrefreunde in jedem Fall empfehlenswert.

Keine Wertung

Publiziert am von Jan Müller

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