Review Suzi Quatro – No Control

  • Label: Steamhammer
  • Veröffentlicht: 2019
  • Spielart: Rock

Nach sage und schreibe 45 Jahren konnte sich SUZI QUATRO mit ihrem 12. Studioalbum wieder in den deutschen Charts platzieren. In den 70er Jahren war sie eine der erfolgreichsten Rockmusikerinnen hierzulande, mit immerhin neun Top-Ten-Singles. „No Control“ spielt nicht durchgehend ihre vollen Stärken aus, ist aber ingesamt ein durchaus respektables Werk geworden.

Im klassischen Rockgewand versprüht die Musikerin etwas von dem Charme und der Energie, die sie in den 70ern auszeichneten. Das beweist sie bereits beim Opener „No Soul / No Control“ oder in „Macho Man“ in guter Weise. Ihr Organ hat mittlerweile an Reife einiges zugelegt, immerhin feiert die Sängerin dieses Jahr ihren 69. Geburtstag. Das Kokettieren mit dem Blues Rock bringt ebenfalls einige interessante Titel hervor. „Easy Pickings“ und „Don’t Do Me Wrong“ sind erdige Songs mit dem gewissen Etwas. Das abschließende fünfminütige „Going Down Blues“ setzt dieser Arbeitsweise aber das iTüpfelchen auf, kann es durch seine Länge noch einiges an Virtuosität und Tiefgang zulegen.

Wenn SUZI QUATRO in andere Gefilde schielt, dann leiden die Songs darunter deutlich. An der Qualität wurde dabei nicht gespart, allerdings wirken sie im Gesamtkontext doch eher deplatziert und erreichen nicht die Intensität der anderen Titel. . So ist das vom Latin Rock und Karibik-Flair angehauchte „Love Isn’t Fair“ sehr lieblich und möchte deshalb nicht richtig zünden. Im stark poppigen „Bass Line“ blitzen zwar nette Momente auf, jedoch werden diese von einer gewissen Eintönigkeit überspielt – wenn man auch ein gewisses Ohrwurmpotential nicht abstreiten kann.

SUZI QUATRO hat nicht nur musikhistorisch einen besonderen Stellenwert unter den Rockmusikerinnen, der vor allem an ihrem Erfolg zwischen 1970 und 1979 festzumachen ist. Über all die Jahre ist sie sich fast durchweg treu geblieben und lebt auch heute noch die Rockmusik mit einer charmanten Art, die Anklang findet. So ist ihr später Erfolg nicht nur nachvollziehbar, sondern sei ihr ebenfalls gegönnt. Von den schwächeren Titeln abgesehen, hat die US-Amerikanerin mit italienischen und ungarischen Wurzeln immer noch genug Pep und Energie, um interessante Songs zu präsentieren und mit „No Control“ ein Old-School-Rockalbum im modernen Gewand vorzulegen.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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