Review The Flesh – Dweller (EP)

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Black Metal

Holland, das Land, das berüchtigte Bands wie Urfaust oder The Devil’s Blood hervorgebracht hat, schickt sich an, eine weitere Horde Psychos auf die Welt loszulassen. THE FLESH nennt sich die Truppe, und besteht aus Mitgliedern von Herder, Verwoed und Blood Diamond und kann sich damit wohl All-Star-Band schimpfen. Musikalisch springen „The Flesh“ auf den seit einiger Zeit ziemlich angesagten Zug Namens Crust-Hardcore-Black-Metal auf und haben damit auf ihrer Debüt-EP „Dweller“ acht recht kurze Hassbatzen versammelt.

An sich verstehen THE FLESH ihr Handwerk voll und ganz. Alle acht Tracks vom Opener „Tot In Den Treure“ bis hin zu „Fire Red Gaze“ sind eine primitive Ansammlung von brutalen Riffs, wüstem Drumming und harschen Vocals, die stellenweise gar an Attila Csihar denken lassen („Thrones In The Sky“). In den nicht einmal 25 Minuten dieser EP schonen THE FLESH weder sich noch ihre Zuhörer, sondern treten durchgehend voll aufs Gaspedal. Doch da liegt auch das Problem von „Dweller“, stumpf ist eben nicht immer Trumpf.

Zwar weisen einige der Songs zumindest in Nuancen so etwas wie Abwechslung auf, so überrascht zum Beispiel die Rock-’n‘-Roll-Attitüde von „Knife To The Conformist“, doch alles in allem klingen die Nummern doch recht einheitlich. Die Mischung aus Doublebass-Gewitter, schweren Riffs und teils athmosphärischen Klängen nutzt sich selbst bei der knappen Spielzeit der EP doch überraschend schnell ab. Das ist ziemlich schade, da THE FLESH keinesfalls unbedarft oder kopflos an ihre Musik herangehen. Außerdem merkt man den Jungs an, mit wie viel Energie und Spielfreude sie „Dweller“ eingespielt haben. Aber all das täuscht nun mal nicht über die Stumpfheit der Scheibe hinweg. Sicherlich mag der ein oder der andere nun sagen, dass diese Art von Musik stumpf sein muss, doch Bands wie Ancst oder Nails zeigen, dass es auch deutlich abwechslungsreicher geht.

THE FLESH haben mit „Dweller“ also ein erstes Lebenszeichen veröffentlicht, das mit Sicherheit eine gute Ausgangsbasis für weitere Musik ist. Die richtigen Ansätze sind auf jeden Fall vorhanden und man darf deshalb gespannt sein, was auf „Dweller“ folgen wird.

Keine Wertung

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