Artwork THE MODERN AGE SLAVERY

Review The Modern Age Slavery – 1901: The First Mother

Als Fan von THE MODERN AGE SLAVERY übt man sich seit deren Anfangstagen 2007 in Geduld. Im Schnitt benötigen die Italiener fünf Jahren, um ein neues Album auf den Markt zu bringen, wobei die Spanne von „Stygian“ zur neusten Platte „1901: The First Mother“ geschlagene sechs Jahre beträgt. 2.190 Tage auf 35 Minuten neue Musik zu warten, das „Blind“-Cover von Korn am Ende des Albums nicht mitgerechnet, ist auf dem ersten Blick eine magere Ausbeute; nach dem ersten Durchlauf lässt sich das leider auch vom Inhalt von „1901: The First Mother“ sagen.

Die Italiener um Sänger Giovanni Berserk leiten ihre neuste Platte mit durchschnittlicher Deathcore-Kost ein. „Pro Patria Mori“ sowie „KLLD“ sind kein furioser Auftakt, sondern qualitativ eher für eine B-Seite geeignet. Das ist schade, immerhin zeigen THE MODERN AGE SLAVERY mit dem vertrackten „Irradiate All The Earth“, dass sie nicht nur vorhersehbare Songs schreiben können, sondern durchaus mit gut gesetzten Breaks und Motivwechseln überzeugen können – eben nur nicht auf Albumlänge. Natürlich sind die orchestralen Parts in „The Hip“ gut inszeniert und das im Tempo heruntergeschraubte „Lilibeth“ gut zugänglich, dennoch bleiben die Tracks auf „1901: The First Mother“ kaum im Ohr.

Ursächlich hierfür ist vor allem das durchgängige, wenig abwechslungsreiche Screaming von Berserk in Post-Hardcore-Manier, dass alle Songs nach „Pro Patria Mori“ gesanglich wie „Pro Patria Mori“ klingen. Da helfen die wenigen kurzen, auflockernden Augenblicke in den Tracks auch nicht viel. Tracks wie „Nytric“ sind schlichtweg unausgegoren; da ein angedeuteter Breakdown, dann eine Atmosphäre schaffende, kurze Orchester-Sequenz, danach Geballer. Die gewünschten Spannungsbögen verpuffen noch bevor sie für den Hörer erkennbar werden, da THE MODERN AGE SLAVERY zu schnell in das Muster von Screams und treibenden Doublebass verfallen, ohne diese mit erinnerungswürdigen Riffs zu begleiten. Auch der letzte Song „The Age Of Great Men“ krankt daran, sogar noch schlimmer als bei den neun Tracks davor, sodass die Italiener ihr neues Album so unspannend, schon fast belanglos enden lassen, wie sie es weite Teile der 35-minütigen Spielzeit gestaltet haben.

Mit dem Cover von Korns Welthit „Blind“ zeigen THE MODERN AGE SLAVERY, wie die Nu-Metal-Pioniere als durchschnittliche Deathcore-Band klingen würden – nicht gut. Immerhin zeigt Sänger Berserk hier, dass er durchaus in der Lage ist, Passagen mit Klargesang zu füllen, was bei den vorherigen zehn Tracks schon für etwas mehr Abwechslung hätte sorgen können. Was nach den ersten beiden Tracks als Vorahnung in den Hinterkopf wanderte, ist mit dem Ende des Album eine gefestigte Meinung: THE MODERN AGE SLAVERY gelingen selten Highlights, schon gar nicht auf Songlänge, stattdessen ist „1901: The First Mother“ eher ein Durchhänger auf Albumlänge. Noch enttäuschender wird es, wenn man sich daran erinnert, dass die Italiener sechs Jahre hierfür benötigt haben.

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Wertung: 6 / 10

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