Review Thunder – Wonder Days

  • Label: earMUSIC
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Hard Rock

Die britischen Hard-Rocker von THUNDER gehören zweifellos zu den musikalisch versiertesten Musikern der Dauerwellen-Ära, in deren Spätphase das Debüt „Backstreet Symphony“ fällt – und sie gehören auch zu jenen, die schon damals, in jenen im Nachhinein so gerne verklärten Tagen nicht jeden ästhetischen Unsinn mitgemacht haben. Obwohl auch THUNDER die eine oder andere Schunkelnummer oder Zuckerguss-Ballade zu verantworten haben, sie gehörten und gehören zu den Hard-Rock-Bands, bei denen beide Bestandteile der Genre-Bezeichnung ihre Berechtigung haben. Mit „Laughing On Judgement Day“ oder „Shooting At The Sun“ hat man jedenfalls hochkarätige Rock-Alben in der Diskographie. Und jetzt folgt mit „Wonder Days“ Album Nummer 10.

Sowohl Titel als auch Cover der CD lassen eine gewisse wehmütige Stimmung aufkommen, die vom Opener und Titeltrack gekonnt umgesetzt wird. Man blickt in einer Mischung aus humoristischer Reflexion und leichter Nostalgie zurück auf eben jene „Wonder Days“, als die Sommer aus irgendeinem Grund länger und wärmer schienen als heutzutage. Zu dieser Stimmung passen die getragenen Melodien des Songs und, natürlich, die immer noch herrlich warme Stimme von Danny Bowes. Tja, und dann ist plötzlich wieder alles da: Der fette, ausgeglichene Gitarrensound, die lässige Attitüde von Songs wie dem folgenden „The Thing I Want“ und die Akustik-Gitarren wie in der überaus gelungenen Ballade „The Rain“. Ab und an gehen die Briten dann auch mal härter zu Werke; so überrascht beispielsweise „The Prophet“ durch seinen harten Rhythmus und auch „Serpentine“ knallt streckenweise recht ordentlich. Das Gros von „Wonder Days“ bewegt sich musikalisch aber zwischen relaxt und sinnierend. Manchmal vergisst man förmlich, dass seit dem Debüt immerhin schlappe 25 Jahre vergangen sind…

Tja, THUNDER klingen auch anno 2015 genau so, wie man es hätte erwarten können. Stören wird das mit Sicherheit niemanden, denn „Wonder Days“ hat ein paar wirklich wunderbare Momente – und über die schwächeren (wie z.B. das etwas einfallslose „Chasing Shadows“) kann man eigentlich ohne Schwierigkeiten hinwegsehen. An alte Glanzzeiten kann das Album aber nur mehr erinnern; an oben genannte Scheiben reicht Album Nr. 10 nicht mehr heran. Vielleicht ist seit den wundervollen Tagen von damals doch ein bisschen mehr Zeit vergangen als erwartet? Die Sommer jedenfalls sind sehr viel kürzer geworden…

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Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Manuel Förderer

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