Review Torment Of Souls – Zombie Barbecue

  • Label: Finest Noise
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Death Metal

Zombies und Death Metal – eine naheliegende Mischung. Das haben sich in der Vergangenheit schon so einige Bands gedacht und jetzt fügt die deutsche Death-Kapelle TORMENT OF SOULS mit „Zombie Barbecue“ diesem Sammelsurium ein weiteres Element hinzu. In der Aufmachung setzt die Band auf den Charme eines Comics, was zuerst den Verdacht aufkommen ließ, man könne es mit einer eher ironischen Spielart mit und um das erwähnte Zombie-Sujet zu tun bekommen; denn man darf sich ja durchaus fragen, wie wohl ein Grillabend bei Untoten aussieht. Musikalisch finden TORMENT OF SOULS aber keine Sprache für diese Ironie.

Der Death Metal der Truppe, die dieses Jahr ihr 20-jähriges Bandbestehen feiern kann, fällt eher gemäßigt und vor allem sehr melodisch aus; dabei werden Erinnerungen an Bands wie Hypocrisy oder Amon Amarth wach gerufen. Zwar finden sich auch auf „Zombie Barbecue“ einige schnelle und deftige Parts (so zum Beispiel bei „Bone Stone Brain“ oder „Sore Intestines“), aber die Band setzt eher auf groovige Parts und von mehrstimmigen Lead-Gitarren unterlegte Refrains. Das ist alles wenig neu, besitzt aber durch seine gekonnte und genre-bewusste Darbietung seine Berechtigung. Was der Promo-Zettel allerdings mit „progressiven Klängen“ meint, habe ich bis dato nicht feststellen können. Der hier gebotene Death Metal kommt jedenfalls sehr gut ohne diese Apostrophierung aus.

Stattdessen könnte man der Scheibe in manchen Momenten etwas recht Biederes nachsagen, etwas geradezu Poppiges, Gefälliges. Vor allem im ersten Teil der CD arbeiten TORMENT OF SOULS mir mit zu harmlosen Melodien, die so widerstandslos ins Ohr gehen, dass es wenig wundert, dass sie dort nur kurz haften bleiben. Dazu gesellt sich eine zu drückende Strukturgleichheit von Song 1 bis 4; jeder Refrain bekommt seine Lead-Gitarren, darüber tiefes Gegurgel, fertig. Auch der Versuch, neben englischen auch deutsche Texte zu verwenden, hat seine Macken. Generell begrüße ich dieses Anliegen sehr, aber bei Stilblüten wie „Ich mach das Licht aus, du kommst hier nicht mehr raus“ wäre mir die fremdsprachige Version wohl doch lieber gewesen.

Unterm Strich liefern TORMENT OF SOULS ein stilbewusstes, melodisches Death-Metal-Album ab, das zwar mit seinem wuchtigen Riffing punkten kann, mir aber sowohl hinsichtlich der einzelnen Kompositionen als auch in puncto Melodiearbeit zu unspektakulär ausgefallen ist. Fans oben genannter Bands und Freunde des Zombie-Sujets dürften hier nichtsdestotrotz ein kurzweiliges Vergnügen finden.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Manuel Förderer

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